COEXISTENCE - Collateral Dimension

Artikel-Bild
VÖ: 23.10.2020
Bandinfo: COEXISTENCE
Genre: Technical Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

COEXISTENCE ist eine italienische Band, die sich dem Technical Death Metal verschrieben hat. Ihr Debutalbum "Collateral Dimension" war für mich ein klassischer Coverkauf - beflügelt von seinem höchst ansehnlichen Artwork aus der Feder von Adam Burke, dessen Kunst bereits die Frontpappe des im August erschienenen ATRÆ BILIS-Erstlings schmückt. Aber Tech-Death aus Italien? Mit dieser Mischung hatte mein Promotanker jüngst noch Schiffbruch erlitten, als es um die Rezension von COEXISTENCEs Labelkollegen HATEFUL ging – aber man will ja weder voreilige Schlüsse ziehen noch Äpfel mit Birnen vergleichen.

Aber wenn man es sich recht überlegt...so ganz abwegig ist der Gedanke an einen Vergleich der beiden Italo-Techniker gar nicht mal. Beide vertreten dasselbe Genre, verfolgen dabei einen eigenwilligen Ansatz und erschaffen ein Klangbild, dass sich deutlich von einer Vielzahl uniformer Feinwerksmechaniker-Kapellen abhebt. Und leider...ja leider bleiben auch beide in ihren Kompositionen strapaziös und eintönig. "Collateral Dimension" bringt es aus dem Stand auf knapp 55 Minuten und verlangt dem Hörer dabei einiges ab.

Ein annähernd durchgehender Spurt mit durchgetretenem Gaspedal, progressive und vertrackte Riffs von mäßiger Variabilität, dazu die permanente Raserei auf dem Bass-Griffbrett...das Ganze wirkt wie ein einziger, einstündiger Track, bei dem jeder rausfeuert, was das Zeug hält. Es wirkt chaotisch, überfrachtet und zermürbend. Die Grenzen zwischen den Tracks verschwimmen und verlieren an Bedeutung. Es wird dem Hörer schnell zu viel – zu viel Gefrickel, zu viel Getacker, zu viel von allem auf einmal.

Dabei hat man es bei COEXISTENCE - zumindest auf technischer Ebene - zweifelsohne mit sehr versierten Musikern zu tun – man beachte alleine das Spiel von Highspeed-Knotenknüpfer Christian Luconi am Bass. Doch das Problem ist wie so oft nicht die Technik, sondern die Komposition. Würden sich die einzelnen Akteure hin und wieder etwas zurücknehmen, mehr Dynamik erlauben und hin und wieder einen Spannungsbogen aufziehen, könnte aus dem durchgehenden Sperrfeuer noch ein progressives Erlebnis werden. Im ersten Anlauf ist das Ganze aber wie angeführt vor allem eines: anstrengend.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (29.10.2020)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE