ABDUCTION - Intercontinental Death Conspiracies

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VÖ: 07.09.2020
Bandinfo: NOCTURNAL PRAYER
Genre: Black Metal
Label: Inferna Profundus Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Die Schüler des Old School Black Metals vereint. Das Soloprojekt ABDUCTION und das Duo von NOCTURNAL PRAYER haben sich zusammengetan, um ein Split-Album auf die Black Metalcommunity loszulassen. „Intercontinental Death Conspiracy“ heißt die schwarze Perle und stellt verschiedene Verschwörungstheorien zur Schau. Das Splitalbum ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, den Anfang macht ABDUCTION, danach folgt NOCTURNAL PRAYER. Beide unterscheiden sich in ihrer Spielweise maßgeblich, was beim Mastering deutlich zu hören ist.

In „Mass Extinction Salvation“ bereitet der Engländer A|V (alle Instrumente, Gesang) einen mit apokalyptischen Orgelmelodien auf das Massenaussterben vor, danach kommt das Schlagzeug gut zur Geltung. Jeder Tritt in die Bass-Trommel spürt man und lässt die Schläge auf der Snare-Trommel gewaltiger klingen.
Kaum zu hören, aber hinter den vielschichtigen Akkorden von „In Ceaseless Night“ verbirgt sich eine harmonische Melodie, die sich in den Vordergrund drängt. Anfangs türmt sich eine Gitarrenwand auf, ab der Hälfte wird die Songstruktur klar und das melodiöse Gitarrensolo zeigt sich in seiner vollen Pracht.  

Im Gegensatz zu ABDUCTION wählt NOCTURNAL PRAYER den direkten Einstieg, in „Drink The Kindled Flask Of Longevity“ reicht ihnen ein Gitarreneinsatz im Punkstil. Die Kelleraufnahmen von NOCTURNAL PRAYER sind dreckig, wie immer, doch an Abwechslung fehlt es nicht. Die Kanadier stimmen ein Trinklied ein, das im Chor zelebriert wird - das Kinderblut wurde abgezapft, der Trank zur Unsterblichkeit ist fertig.
Trotz der guten Punkeinlange, hat der nostalgische Sound der 1990er einen Nachteil, das Schlagzeug fällt zu leise aus. Wo ein heftiger Basstrommelschlag - wie in „Solar Sanctums Raped by Calamity“ - gut gewesen wäre, dominieren die Becken auf ganzer Linie.

ABDUCTION und NOCTURNAL PRAYER haben beide erkannt, wo ihre Stärken sind. Die Bands decken die musikalischen Fassetten des 1990er-Black Metals hervorragend ab und verbinden die rohe Power des Subgenres mit wahnwitzigen Verschwörungstheorien. Nur fehlt den Liedern von NOCTURNAL PRAYER der Basssound, das kann manche Zuhörer zum Seufzen bringen.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (28.10.2020)

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