INTERVALS - Circadian

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VÖ: 13.11.2020
Bandinfo: INTERVALS
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

2017 hatten INTERVALS eine der besten Instrumental-Prog Scheiben überhaupt herausgehauen, „The Way Forward“ war mit nur 4 von 5 Punkten sträflich unterbewertet und hat vor allem über längere Zeit echte Steherqualitäten gezeigt. Nachdem es für den unfähigen Schreiberling der damaligen Rezension eine saubere Kopfnuss als Strafe gab, wurde es Zeit, den Nachfolger „Circadian“ unter die Lauscher zu nehmen.

So wie „The Way Forward” ist „Circadian” zunächst mal eine rein instrumentale Scheibe (INTERVALS hatten ja zwischendurch auch mal einen Sänger, das Konzept führte aber dann zu Streitigkeiten innerhalb der Band - und Bandkopf Aaron Marshall setzte sich mit seiner Vorliebe für den instrumentalen Rock letzten Endes durch). Und auch hier schaffen es INTERVALS, eine(n) Sänger(in) niemals vermissen zu lassen, zu beschwingt, abwechslungsreich und interessant ist das Songmaterial.

Der Opener „5-HTP" schlägt mit seiner beschwingten Art und dem Fokus auf eingängigen, aber nicht allzu leichtgängigen Melodien noch in die Kerbe von „The Way Forward“, während das folgende „Vantablack“ wohl der härteste Song ist, den INTERVALS jemals gemacht haben – es geht schon fast in die thrashige Richtung. „Luna[r]tic” ist dann ein bisschen ein Mix aus den vorigen Songs, mit luftigen Melodien und der einen oder anderen Härteeinlage.

Hervorzuheben auf „Circadian“ wäre dann auf jeden Fall noch „Signal Hill“ (mit einem härteren Groove und herrlichen Licks), das entspannte „String Theory“ und „D.O.S.E.“, das zwar mit seiner Saxophon-Einlage böse an die Intro-Musik von 80er-Jahre-Sitcoms erinnert (da rettet auch einer der coolsten Künstlernamen aller Zeiten – Saxl Rose! – nichts mehr), auf der anderen Seite ist die Hook so lässig, dass man es INTERVALS nicht mal übelnehmen kann.

Insgesamt kommt „Circadian“ nicht ganz an die Klasse von „The Way Forward“ heran, zwar sind auch hier einige Hits vertreten, diese Allzeit-Klassiker wie am Vorgänger gibt es aber nicht so in Hülle und Fülle. Nachdem „The Way Forward“ allerdings im Rückblick zu schlecht bewertet wurde, kann die Note gleichbleiben. Und dem guten Aaron Marshall kann man bescheinigen, mit seinem Bestehen auf der Sängerlosigkeit sicher nicht den falschen Weg gegangen zu sein.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (06.11.2020)

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