FATES WARNING - Long Day Good Night

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VÖ: 06.11.2020
Bandinfo: FATES WARNING
Genre: Progressive Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

FATES WARNING gehören nicht nur zu den Vorreitern des progressiven Metals, sondern auch allgemein zu den qualitativ konstantesten Gruppen der letzten 40 Jahre. Jede neue Veröffentlichung konnte die stets hohen Erwartungen mühelos erfüllen, obwohl sie sich niemals damit begnügt haben, eine bewährte Formel einfach nur zu wiederholen. Jedes ihrer Alben hat ihrem Sound neue Details beigefügt, und so über die Jahre eine ungemein abwechslungsreiche wie auch spannende Discographie entstehen lassen. 

Diesmal wurde die Freude auf ein neues Werk jedoch schon im Vorfeld deutlich getrübt, da es sich angeblich um das letzte Album der Band handeln soll. Und vieles deutet auch darauf hin, dass diese Gerüchte durchaus stimmen könnten, denn die Wahl des Albumtitels sowie eine Abschlussnummer namens „The Last Song“, sind da schon mehr als nur ein Wink mit dem Zaunpfahl. 

Insgesamt befinden sich 13 Songs auf ihrer dreizehnten Scheibe, die mit einer Spieldauer von über 72 Minuten auch ihre längste geworden ist. Die Band nimmt sich also reichlich Zeit, hier noch einmal all ihre Facetten auf einem einzelnen Album unterzubringen, sei es das überlange Prog-Epos („The Longest Shadow Of The Day“), eine flotte Rocknummer („Shuttered World“), oder gar ein poppig elektronischer Song wie „When Snow Falls“. Aber obwohl alles in gewohnt hoher FATES WARNING Qualität dargeboten wird, so wirkt das Album mitunter doch eine kleine Spur zu überambitioniert, und gerade die ruhigeren Nummern („Now Comes The Rain“, „Under The Sun“), hinterlassen am Ende sogar einen etwas biederen Eindruck.  

Highlights wie „Scars“ und „Liar“ machen dieses kleine Manko allerdings locker wieder wett, und auch wenn die Platte insgesamt „nur“ sehr gut geworden ist, so ist das alles natürlich ein Gejammer auf verdammt hohem Niveau. Die letzten Alben waren aber nun mal einen Tick besser, und zum (vermeintlichen) Abschied hätte man halt gerne noch einen richtigen Kracher serviert bekommen.  Als Werkrückschau macht „Long Day Good Night“ jedoch durchaus Sinn, und die akustische Abschiedsnummer „The Last Song“ lässt einen zwar wehmütig, aber doch mit einer gewissen Hoffnung zurück, dass das letzte Wort ja vielleicht doch noch nicht gesprochen ist.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: bender (08.11.2020)

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