METALRIFF - Under My Skin

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VÖ: 25.08.2020
Bandinfo: METALRIFF
Genre: Thrash Metal
Label: Australis Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Was sich wie eine einen Coverband von METALLICA anhört, ist viel mehr als das. Die chilenische Truppe METALRIFF hat ein Faible für Thrash Metal aus den 1980ern und legt ihren Schwerpunkt auf Qualität statt Quantität. Die 35-Minuten-Spielzeit von „Under My Skin“ ist, für Metalalben des Subgenres, nicht selten, bedeutet aber kurzes Hörvergnügen. Mal sehen, ob sie mit dem Motto: „In der Kürze liegt die Würze“ punkten können.


Der Aufmacher haut einen schon gleich mal um, und zwar im klassischen Stil der 1980er. Das Highlight des Ganzen bilden Gitarrensolos á la Kirk Hammett. Mit viel Drama werden sie heruntergenudelt, sodass man Lust bekommt, die Luftgitarre herauszuholen.

 

Hart, aber herzlich geht es bei „From Saint To Demon“ zu, die sonst so wilden Gitarren werden im Refrain zahm und das mit Erfolg. Es entwickelt sich zum Ohrwurm und das Gitarrenduett schwirrt mir heute noch im Kopf herum.  In „The Emptiness“ zeigt METALRIFF von ihrer ernsten Seite. Der Sänger wird von einer ruhigen Melodie begleitet und steigert sich immer mehr in die Sache hinein, bis der sympathische Schreihals wieder ans Mikro tritt. „From The Ashes“ wird ohne Sänger gespielt, wurde aber mit einem Heavysound ausgeglichen. Schwungvoll hämmern die Gitarristen in die Saiten, dazu zeigt Vargas (Schlagzeug) was in ihm steckt. Egal, wie tricky die Riffs daherkommen, der Drummer bietet die ideale Parole.

METALRIFF haben die richtige Menge an Würze gefunden. Zuerst hören sich METALRIFF wie eine Teenagerband an, die mit einer Scheißdrauf-Attitüde ziellos Krach macht, aber falscher konnte ich gar nicht liegen. Die Liebe fürs Detail offenbart sich einem von Lied zu Lied, mal sind es ausschweifende Gitarrenduetts, mal mehrstimmiger Gesang, oder gar Lieder ohne Sänger. Und trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass die Band ihren Stil noch nicht gefunden hat. Zumindest sind METALRIFF auf dem richtigen Weg, auf neues Material bin ich bereits gespannt.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (22.12.2020)

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