ENDLESS CURSE - Drink, Smoke And Don't Give A Fuck

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VÖ: 04.09.2020
Bandinfo: ENDLESS CURSE
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Da hat es wohl etwas gedauert, bis das zweite vollständige Album der Schwaben in den Stormbringer Towers eingelangt ist. "Drink, Smoke And Don´t Give A Fuck", ein Titel wie ein Selbsthilfebuch für angehende Metaller. Die Oberschwaben gibt es bereits seit 2009, nach der ersten EP handelt es sich hier um ENDLESS CURSEs zweites Vollalbum. Erbarmungsloser Death Metal mit Hardcore-Einflüssen soll es sein. 

Der Titelsong schiebt anständig, und ich rede hier von einer röchelnden, ich glaube gedoppelten, Stimme, Doppelbass und flächendeckenden Gitarren. Irgendwie erinnert mich das ab und zu an ganz frühe MORBID ANGEL, rein von den Gitarren her. "Damned Army" entzückt wieder mit dieser Stimme, manchmal frag ich mich wirklich, was man machen muss, um sich in diesen Tiefen nicht die Stimmbänder zu zerschießen. Und ja - es gibt auch ein fettes breeeeeeeeeeee. Der Song ist leider von der Gesangslinie her etwas zusammengestückelt, es mag keine rechte Freude aufkommen. Was auffällt, ist der wirklich überbrutale Gesamtsound. Da hat man ordentlich Heaviness en gros gekauft. Deftigst!

"Fuck The Nun With A Gun"... tja, das erinnert mich an meine Jugend. Ähnlich gehaltvoll waren wohl auch unsere Texte. Auch hier haben wir wieder diese leicht amerikanischen Gitarrenflächen. Der Chorus wird durchgblasted und gut isses. Leider auch nicht so der Burner. Es wird halt alles auf EXTREM gestellt, das kann man mögen, vor allem wenn man ab der Mitte etwas aufs Gas drückt. 

"B.E.E.R" - und wieder diese ab und zu an Florida erinnernden Gitarren. Der Song ist den anderen nicht unähnlich. Man könnte sagen, die Band hat ihren eigenen Stil. Oder dass man sich hier beim Songwriting etwas mehr Zeit hätte lassen sollen, denn, ihr werdet es erraten, viel ändert sich nicht auf dem Album. Gut, "Still Waters" geht anfangs etwas behäbiger zur Sache, klöppelt dann ab der Hälfte im typischen ENDLESS CURSE-Stil dahin. 

"Gut Lottery" klingt am Anfang jetzt aber echt wie Früh-90-er MORBID ANGEL. "Psycho Weed" spielt mit einem geil angezerrten Bass, der dann aber bald im Gesamtsound verschwindet. 

Überhaupt der Sound. Da wäre weniger mehr gewesen, das klingt eindeutig zu komprimiert, da hätte man beim Mastern etwas zurückrudern sollen.

ENDLESS CURSE sind auf jeden Fall eine hörenswerte Death Metal-Kapelle, allein, die Superhits springen mich auf "Drink, Smoke And Don´t Give A Fuck" nicht so wirklich an. 

Es kann nicht immer Elch zum Frühstück geben.

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (21.01.2021)

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