TRIBULATION - Where The Gloom Becomes Sound

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VÖ: 29.01.2021
Bandinfo: TRIBULATION
Genre: Dark Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

"Dr Hype isch real" - so der Helvete... aber ist der Mediablitz, der derzeit TRIBULATION zuteilwird gerechtfertigt? Kann man das Level in Zukunft halten, denn Songwriter und Dancing King Jonathan Hultén ist leider ausgestiegen. Wir werden es hören und konzentrieren uns auf den aktuellen, lebensbejahenden Dreher "Where The Gloom Becomes Sound".

Es gibt Zeiten im Leben eines Schreiberlings, da scheint ihm die Musik zu entgleiten. Die Liebe zur Musik. Wochen-, Monatelang. Die Heerscharen der Kopisten im Metal scheint unüberschaubar. Inspiration verwelkt. Wir alle wollen dasselbe hören, so oft wie nur möglich. Ein Einhorn ums andere wird gemeuchelt, Prinzessinnen geschändet, hui-buh-böse im Wald gestanden, Mädels trällern vor belanglosen auralen Wandvorhängen und der trve Nerd hört sowieso nur Sachen, die kein anderer kennt.

Glücklicherweise aber haben es die Schweden wieder geschafft, ein gutklassiges Album zu veröffentlichen. Wir befinden uns hier schon lange nicht mehr im extremen Metal, Dark ist es geworden, mit filigranen Gitarren und vielen Melodien. Ach ja, Melodien. Am besten im Dunklen über die Kopfhörer angehört bauen sich Welten an Melodien auf. Vielleicht auch ein wenig Gothic und ganz simpler Rock. Aber auch das muss man erstmal können und das tun die Schweden. Es ist ein warmes Album geworden, auch wenn es ein paar garstige Spitzen hervorzaubert (""Daughter Of The Djinn"). Als Kontrapunkt dient dann das Piano bei "Lethe" mit knirschenden Dielen wie aus einem Horrorfilm der 1920er. Selbst bei "heftigeren" Nummern wie "Funeral Pyre" sorgt der knarzende Gesang, dass eine gewisse liebliche Düsterkeit den Vortrag bestimmt.

"Where The Gloom Becomes Sound" ist TRIBULATION wie man sie in den letzten Jahren kennt, alle Trademarks sind da, allzu viel Neues gibt es nicht. Aber wenn das, was man aus einem bandeigenen Sound macht, gut ist, klagt man auf hohem Niveau.

Man darf gespannt sein, wie es mit den Schweden ohne ihren Gitarristen weitergeht...

 

 

 

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (05.02.2021)

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