THE PRETTY RECKLESS - Death By Rock And Roll

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VÖ: 12.02.2021
Bandinfo: THE PRETTY RECKLESS
Genre: Alternative Rock
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Tod durch Rock and Roll: Es gibt vermutlich schlimmere Arten zu sterben. Und so ist auch das neue Album von THE PRETTY RECKLESS eine Hymne an den Rock, der eben auch manchmal seine Opfer fordert. Konkret ist das in diesem Fall Produzent Kato Khandwala, der 2018 bei einem Motorradunfall verstarb. Sängerin Taylor Momsen erzählt in einem Interview, dass die Schritte, die am Anfang des Title Tracks zu hören sind, seine sind. Und auch sonst setzt sich das Album mit dem Tod auseinander, trotzdem merkt man deutlich, dass die Band in den letzten Jahren gereift ist. Besonders Momsens tiefe Stimme kann bei vielen Songs überzeugen, unter anderem „Only Love Can Save Me Now“ und „Standing At the Wall“, das mit seiner Akustik auch stimmlich ganz neue Nuancen hervorbringt. 

Dass Kinderchöre spätestens seit PINK FLOYDS „Another Brick In The Wall“ immer gut funktionieren, ist kein Geheimnis und so wird auch bei „And So It Went“ darauf zurückgegriffen – mit Erfolg. Der Chorus bleibt im Kopf und nach circa einer Minute hat sich der Song eingependelt, auch wenn diese erste Minute nicht ganz stimmig scheint. Ganz anders als man die Band und besonders Frontfrau kennt, kann „25“ sehr elegant beeindrucken, sowohl iFm Video, als auch musikalisch. Kein Wunder, dass einige Fans den Song als Bondsong sehen möchten – und dazu Taylor Momsen als Bondgirl.

„Got So High“ nimmt uns zu Anfang mit ins Studio mit dem tiefen Luftholen und Einzählen, ist sonst aber eher ein Filler – einer der wenigen. Denn sonst werden hier alle Chancen genutzt, verschiedene Facetten zu zeigen. So kann beispielsweise „Turning Gold“ mit orientalischen Klängen überzeugen, die daraufhin von Bass und Drums begleitet werden. Eine ungewöhnliche Kombination, die jedoch funktioniert. Ob man das auch von der Mundharmonika bei „Harley Darling“ sagen kann, muss wohl jeder selbst entscheiden. Inhaltlich kommt es jedoch wieder auf den Tod und den „great gig in the sky“ zurück – mit den Beatles, Janis Joplin und Jim Morrison und Club 27. Eine Ode an all die alten Helden. Mit diesem starken Track „Rock And Roll Heaven“ hätte das Album jedoch auch enden dürfen. Ein starkes Album von einer gereiften Band, die sich mit dem Tod auseinandersetzt. Und wenn man die Wahl hat, klingt Tod durch Rock and Roll doch gar nicht so schlimm, oder? 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Franziska Anson (11.02.2021)

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