THORIUM - Empires In The Sun

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VÖ: 05.03.2021
Bandinfo: THORIUM
Genre: Heavy Metal
Label: Freya Records
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Lineup  |  Trackliste

Als das Gitarren-Triumvirat Tom Tee/Dario Frodo/Kurk "Stripe" Lawless 2018 die belgische Kultband OSTROGOTH verließen, um ihre eigene Vorstellung von Heavy Metal ausleben zu können, sorgte deren selbstbetiteltes Debütalbum schon bald für wohlmeinende Kritiken der einschlägigen Fachpresse. Besonders die Performance des Sängers David Marcelis, der davor bei LORD VOLTUE und BLACK KNIGHT in Diensten stand, wurde einhellig gelobt. Nun sind ist der belgische Fünfer zurück, um zum Zweitschlag auszuholen.

Auf "Empires In The Sun" erwartet uns eine knappe Stunde hymnischer und leicht progressiver NWoBHM, der manchmal hart an der Grenze zum europäischen Power Metal, manchmal hart an der Grenze zum US-Power Metal und manchmal hart an der Grenze zum klassischen Speed Metal balanciert. Was die Songs in ihrer Vielfalt eint, ist, dass sie sich dank gezielter Hooks  - sowohl instrumental als auch gesanglich - in kürzester Zeit in den Gehörgängen fest fräsen. Mit gutm G'spür fürs Songwriting kommen THORIUM schnell auf den Punkt und lassen keine Gelegenheit aus, das Gaspedal voll durchzutreten und ihre Motoren bis zu den Grenzen auszureizen. Der Unterschied zu vielen ähnlich gelagerten Bands ist: Diese Jungs wollen diesen rasanten Metal nicht nur spielen, sie können es auch! Dieses Können unterstreichen sie mit dem abschließenden Dreiteiler "1302" noch doppelt und rot. Dieser dreht sich offenbar um die Geschichte rund um die "goldene Sporenschlacht", in welcher sich die bürgerlichen Truppen der Flamen erfolgreich den französischen Invasoren entgegen stellten und so ihre Unabhängigkeit bewahren konnten. Die Vertonung besticht durch viel Liebe zum musikalischen Detail und bringt zudem unter anderem ein Wiederhören mit Arjen A. Lucassen im Chorensemble.

Natürlich gibt es bei so viel Licht auch den einen oder anderen Schatten. "The Old Generation" wirkt beispielsweise irgendwie unfertig. Nach etwas über vier Minuten setzt die Gitarre zu einem Lead an, als der Song langsam ausgeblendet wird. Auch finde ich persönlich die Stimme von David Macelis in den hohen Lagen manchmal etwas zu austauschbar, wohingegen er in seiner etwas gemäßigteren "Wohlfühl-Lage" unheimlich viel Power ausstrahlt.

Insgesamt ist "Empires In The Sun" ein episch-gewaltiges Metalalbum geworden, das enggesteckte Genre-Grenzen kalt lächelnd beiseite schiebt und in seiner Abwechslung ein gesundes Maß Homogenität mitbringt. Keine Frage: THORIUM sind gekommen, um zu bleiben.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: adl (02.03.2021)

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