MARTYRIUM - Lamia Satanica

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VÖ: 19.03.2021
Bandinfo: MartYriuM
Genre: Symphonic Black Metal
Label: Art Gates Records
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Lineup  |  Trackliste

Bands aus Malta schlagen ja auch nicht alle Tage im Stormbringer-Loft auf, so freut sich das kleine Schreiberlein, wenn die dortigen Obskuritäten von MARTYRIUM wieder mit neuem Material auf der Matte stehen. Bis auf die beiden Gründungsmitglieder und Konstanten Count Mortem (Gitarre/Bass) und Úmarth (Keyboard) gab es in den vergangen Jahren seit „Destiny Wore A Bondage Mask“ auch einige personelle Rochaden, vor allem an der Vokalfront, wo nun (wieder) Sandra Misantrophe trällert, pardon, keift. Auch stilistisch hat sich die Gruppe ein wenig umorientiert und den größten Teil des elektronischen Ballasts ihres Black Metals, sowie die Fetisch-Thematik über Bord gekippt und dafür opulentes Orchester eingesetzt und ein wenig Glitzer drübergestreut, dass man unweigerlich an die norwegischen Granden von DIMMU BORGIR denken muss.

Die Durchschlagskraft von Monumentalproduktionen aus dem Norden erreicht das vorliegende „Lamia Satanica“ dabei erwartungsgemäß nicht, aber mit Hassbatzen wie „Sacred Book Of Baal“ oder dramatischen Titeln wie „Starless Opacity“ und „Emanation Of Souls“ haben MARTYRIUM durchaus einige ziemlich starke Songs am Start. Manches Mal übertreibt man es durchaus fast ein wenig mit den opulenten Chören („Curse Of Salvation“), aber wenn Fronterin Sandra ganz besonders hasserfüllt geifert, auf dass so manche Nachwuchs-Schwarzmetaller das Schwänzchen einkneifen, dann frohlockt der Freund des Glitzer-Black-Metals.

Wiewohl am Schlagzeug angemessener Ausdauersport betrieben wird, ersäufen die Gitarren des Öfteren in der monumentalen Soundwand, die von den Maltesern aufgefahren wird. Am deutlichsten wird das in „Venom Divine“, in welchem in den Orchesterpausen tatsächlich einigermaßen brutale Gitarren erscheinen, während der Sound ansonsten leider streckenweise übersteuert. Trotz dieses Mankos haben es MARTYRIUM geschafft, mit „Lamia Satanica“ ein respektables Album im Fahrwasser der symphonischen Schwarzmetall-Strömung zu kreieren, das im Vergleich zum Vorgänger erfreulich stilistisch kohärent einherkommt. Nach ein paar Durchläufen mach das Ding auch richtig Laune.

 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (16.03.2021)

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