OLD FOREST - Mournfall

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VÖ: 23.04.2021
Bandinfo: OLD FOREST
Genre: Black Metal
Label: Death To Music
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Lineup  |  Trackliste

OLD FOREST ist nur eine von vielen Baustellen des James „Mr.Fog“ Fogarty, und wahrscheinlich könnten wir allein mit seinen Veröffentlichungen mittlerweile eine eigene Rubrik füllen. Nicht Corona bringt den Mann an die Grenzen zum Workaholic, nein - er war schon immer so drauf. Ein Kreativling vor dem Herrn! OLD FOREST wird von ihm zwar als Black Metal verkauft, so ganz stimmt diese Schubladisierung aber nicht, denn hier wird auch viel mit epischen Doom-Passagen oder melodischen Death-Parts jongliert, so dass ich als alter Genre-Erfinder das Potpourri auf „Mournfall“ eher als „Death Melodic Black Doom“ bezeichnen würde – aber das soll am Ende jeder selbst für sich entscheiden. Die Parallelen zu IN THE WOODS… sind teilweise gewollt, nennt James OLD FOREST doch einen „depressiven Kontrapunkt“ zu seiner derzeitigen Haupt-Band, und mit Anders Kobro sitzt dann auch der Bandkollege aus Norwegen am Drumkit.

Vor allem der für Herrn Fogarty unverkennbare, epische Gesang in breitflächigen Melodien erinnert an die Combo in den Wäldern, und wahrscheinlich ist auch der Name OLD FOREST ein ungewollter, aber augenzwinkernder Hinweis in eine bestimmte Richtung. Metal und Wald, das ist halt eine sowohl schöne als auch wichtige Symbiose! Beeinflusst sind die acht Tracks – inklusive dem Interludium „Red Sky In Mourning“ und dem Quasi-Outro „A Bitter End“ – unüberhörbar auch von britischen Szene-Monolithen wie PARADISE LOST („Shadows Immemorial“) oder MY DYING BRIDE („My Haunting Vision“), aber auch Nordisches blitzt in Form früher DARKTHRONE- und EMPEROR-Referenzen immer wieder durch. Dadurch werden hier, wie bereits eingangs erwähnt, Black- und Doom-Fans gleichsam bedient.

Wie immer wird im Hause Fogarty nicht gekleckert, sondern geklotzt. Natürlich erkennt man immer wieder die Handschrift des Meisters, bei all seinen Projekten dürfen halt auch schon mal Überschneidungen passieren. Wichtiger ist hier vielmehr eine gesunde Ausgewogenheit an Melodien, die sich nicht aufdrängen und sich raffiniert im Hintergrund breitflächig ausdehnen. Als Bonus hat James hier noch das „Sussex Hell Hound“-Demo von 2001 dazugetackert, das es bislang ausschließlich auf Musikkassette gab (und immer noch gibt, nämlich HIER!) und dessen vier Tracks mit noch einem Zacken mehr Brachialität und Ungeschliffenheit (OLD-School FOREST quasi) sicher seine Freunde finden werden. Eine adäquate Weiterführung des bereits stattlichen OLD FOREST-Kataloges - quadratisch, praktisch, episch, gut. Ein echter Fogarty halt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (14.04.2021)

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