MÄDHOUSE - Bad Habits

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VÖ: 23.04.2021
Bandinfo: MÄDHOUSE
Genre: Glam Rock
Label: ROAR Rock of Angels Records
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Lineup  |  Trackliste

Liebe Freunde der Rockmusik, machen wir einen Zeitsprung in das Jahr 1983 und treffen einander in L.A. am Sunset Strip im „Viper Room“, im „Roxy", in der "Rainbow Bar and Grill" oder im "Whisky a Go-Go", und vergessen wir die momentane trostlose Corona-Lage. Mit an Bord sind fünf junge Männer aus Wien, die damals vielleicht noch gar nicht auf der Welt waren. Aber Tommy Lovelace, Mikky Stixx, Thommy Black, Rickey Dee und Casey Jean Eiszenman würden genau in diese Zeit passen, denn MÄDHOUSE sind sowohl optisch als auch musikalisch genau dieser Zeit und diesem Ort entsprungen.

Der Fachmann erkennt natürlich sofort anhand der Namen der Protagonisten und der Zeitangabe, was hier geboten wird: Dreckiger, ungehobelter Sleaze-/Glam-Metal der Marke MÖTLEY CRÜE, POISON, FASTER PUSSYCAT, PRETTY BOY FLOYD, SKID ROW, RATT und Konsorten. MÄDHOUSE lassen die Zeit stillstehen und schließen nahtlos an die Hochblüte dieses Genres an.

Nach dem großartigen Debüt „Money Talks Bullshit Walks" (2019) setzen sie unbeirrt ihren Weg fort. Nicht weniger als 15 Songs sind auf „Bad Habits“ vertreten, und dies zeigt gesundes Selbstbewusstsein, denn, ist man von der Qualität so überzeugt, hebt man sich Stoff für die Zukunft auf, oder es befinden sich Filler dabei. Ich kann euch beruhigen, letzteres ist nicht der Fall. Das Album rockt von vorne bis hinten, zeigt keinerlei Verschleißerscheinungen und die einzelnen Songs sind dermaßen eigenständig und abwechslungsreich, dass niemals Langweile aufkommt, ganz im Stil der oben genannten Helden. Shouter Tommy Lovelace klingt wie eine perfekte Mischung aus Stephen Pearcy (RATT) und Steve Summers (PRETTY BOY FLOYD), unterstützt von einem schnellen, straight forward gerichteten Gitarrensound und entsprechend stampfendem rhythmischen Background. Die skandinavischen Epigonen CRAZY LIXX, die Amis STEEL PANTHER, aber auch CRASHDIET, WIG WAM, RECKLESS LOVE und Co. mögen moderner klingen, das soll aber nicht der Anspruch von MÄDHOUSE sein, denn diese kriegen genau das dreckige, das raue und ungeschliffene Element der Achtziger Jahre hin.  Auch wenn die typische, schmalzige Ballade fehlt (einzig bei „Pure Oxytocin“ wird etwas Gas weggenommen) ist kein Ausfall auf „Bad Habits“ gegeben.

Selbstverständlich werden auch textlich alle Klischees der Zeit verwendet, schlüpfrige, pubertär anzügliche Titel und Textpassagen („First Lick Then Stick“, „Tourette Brunette“ „…Make Me A Bitch And Treat Me Like An Animal…“) gehören ganz einfach dazu, und da scheren wir uns nicht um Political Correctness, denn natürlich kann man das nur mit einem Augenzwinkern verstehen. 

Nostalgiker werden auf jeden Fall auf ihre Rechnung kommen, der Zeitgeist wird absichtlich beiseitegeschoben, diese Art von Musik muss Spaß machen, und das ist bei diesem Album unbedingt gegeben! Alle Songs wurden von Mikky Stixx produziert, gemixt und gemastert und lassen auch diesbezüglich keine Wünsche offen. Wir haben den guten Mann natürlich dazu ans Mikro geholt, das Interview könnt ihr euch HIER ansehen!

 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Wolfgang Kelz (23.04.2021)

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