MEDIUM - Habitat

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VÖ: 01.05.2021
Bandinfo: MEDIUM
Genre: Grind Core
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Da wären sie mir fast durch die Lappen gegangen - die argentinischen Szene-Grenzgänger von MEDIUM. Nachdem ihre ursprünglich in Eigenregie veröffentlichte Debüt-EP letztes Jahr von Transcending Obscurity Records neu aufgelegt wurde, hat der wütende Vierer zwischenzeitlich klammheimlich und ohne viel Aufsehen eine zweite EP namens "Habitat" eingeprügelt. Weil wir aber von Berufswegen sehr wachsame Schreiberlinge sind, ist uns dieses Klein-Opus nicht am Radar vorbeigeflogen, woraufhin wir MEDIUM selbstredend erneut zum Vorsingen eingeladen haben.

Was hat sich seit "Medium" verändert? Nun...wenn man es beim Lichte beschaut...die Windrichtung berücksichtigt...und eins im Sinn addiert...würde ich sagen...original gar nichts. Und das meine ich in keinster Weise despektierlich oder abwertend (Tautologie oder Pleonasmus? - die Red.), denn im Grunde könnte ich in Bezug auf "Habitat" alle Qualitätsmerkmale der vorangegangenen EP anführen und darlegen, warum man diesen Undergroundakteur kennen sollte. Die Aggression, das Gespür für Melodie und Hooks, der Spagat zwischen Hardcore, Punk und diversen extremen Metal-Spielarten - all dies findet sich eins zu eins auf dem Nachfolgewerk, das einem beim Einschalten nach längerer Abstinenz wieder die markante musikalische Note der Argentinier vor Ohren führt. "Radar Horns" schielt ein wenig mehr in Richtung Heavy und Speed Metal, findet aber ansonsten wieder sehr schnell in den gewohnten Lebensraum (so to say das "Habitat") zurück. "Darkspeed" und "Renegade Device" bewegen sich rigoros im hochtourigen Bereich, wogegen "Wake Up Screaming" als einziges Stück eine stampfend groovige Note hinterlässt. Unterm Strich ist also im Hause MEDIUM alles in geregelten Bahnen - und das ist auch gut so.

Der gemeine Metaller lebt nicht von der Brotsuppe allein - denn neben Speis, Trank und Zärtlichkeit braucht der Mattenträger von Welt insbesondere seine tägliche Dosis Krawall im Ohr. Zu seinem "Habitat" gehören indes weit mehr als nur biotische Faktoren...und für den wohl wichtigsten aller abiotischen Bestandteile liefern MEDIUM immerhin zwölf pfundige Minuten für zwischendurch. Vier Songs sind nicht sonderlich viel Stoff, doch gegen bescheidene vier Dollar für die Bandcamp-Kasse kann man nun wirklich nichts einwenden. So erscheinen vier verdiente Punkte für den neuen Mini-Ausraster gerade angemessen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (04.05.2021)

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