LUCIFER'S HAMMER - The Trip
Bandinfo: LUCIFER'S HAMMER
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
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Lineup | Trackliste
Acht Jahre ist es her, dass die Chilenen LUCIFER'S HAMMER erstmals bei Stormbringer aufschlugen. Damals bestand die Band nur aus den beiden Gründungsmitgliedern Hades und Titan, die neben ihrer Vorliebe zu größenwahnsinnigen Namen auch die Leidenschaft für NWoBHM teilten. Das Demo "Night Sacrifice" wurde seinerzeit vom Kollegen Reini ausgesprochen wohlwollend aufgenommen.
Inzwischen sind die Buben erwachsen geworden, haben sich mit Hypnos und Tyr an den Saiteninstrumenten verstärkt, haben zwei Alben und eine EP aufgenommen und klopfen nun mit Album Nummero drei bei uns an, um neuerlich Einlass in die heiligen Hallen des Stormbringer-Lofts zu begehren.
Für "The Trip" haben sich LUCIFER'S HAMMER besonders herausgeputzt. Während an den letzten beiden Alben imaginär das gelbe Ausverkaufs-Pickerl "Maiden für Arme - jetzt billiger!" klebte, machen die Chilenen mit den lustigen Namen diesmal sehr viel richtig. Besonders die Investition in ein professionelles Aufnahmestudio macht sich bezahlt: Bereits auf dem Album-Opener "The Opression" wird der Qualitätssprung hörbar. Gitarren, Bass und Drums kommen glasklar aus der Konserve - genauso wie das bei klassischem Heavy Metal sein muss. Herr Hades, seines Zeichens Sänger und Gitarrist, verfügt über eine kräftige Stimme, der zwar noch der Wiedererkennungswert fehlt, die aber dafür weitgehend frei von originellen Akzenten ist. Wüsste man es nicht besser, könnte man die Band durchaus in britischen Gefilden ansiedeln. Der Eindruck verstärkt sich beim Album-Highlight "Forest for Tar Tac" sogar noch, dessen Gitarrensolo an gute Blackmore-Zeiten erinnert, auch wenn sich LUCIFER'S HAMMER (nach wie vor) deutlich mehr an den Eisernen Jungfrauen orientieren. Als Beispiel sei stellvertretend das starke Gitarrenduell von "Land Of Fire" angeführt und auch das Drumming tendiert, wie übrigens auch schon in den beiden Veröffentlichungen davor, stark in Richtung McBrain. Was ja nicht die schlechteste Referenz ist. Der eigene Stil definiert sich vor allem über die Gesangslinien, die eine gewisse Melancholie verströmen. Bei "Illusion" und "The Winds Of Desteny" ist dies sehr gut zu beobachten. Besonders letztgenannter ist nicht zuletzt seines Aufbaus ein kleines Highlight auf dieser CD.
Etwas blass um die Nase werden LUCIFER'S HAMMER, wenn es um die Gesamtspielzeit geht: Nach 31 Minuten ist schon wieder Schicht im Schacht. Zu kurz für eine LP, zu lang für eine EP. Nun kann man einwerfen, besser eine halbe Stunde Killersongs, als eine Stunde, die mit 50 % Füllmaterial ausgestopft wurde. Ja, schon - allerdings sind die Jungs von der Marke "Killersongs" bei allem berechtigten Lob immer noch ein Stück weit entfernt. Die zwingenden Momente, wie etwa bei "Forest For Tar Tac", sind rar und auch am Wiedererkennungswert muss noch gefeilt werden. Der eingeschlagene Weg stimmt jedenfalls und wer seinen Metal mit britischer Prägung liebt wird hier auf jeden Fall bestens bedient!