NÉFASTES - Scumanity

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VÖ: 11.06.2021
Bandinfo: NÉFASTES
Genre: Black Metal
Label: Source Atone Records
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Lineup  |  Trackliste

Ronny Frohner, die Wiener Booking/Veranstaltungs-und Bandbetreuungsallzweckwaffe hat uns den Erstling der Franzosen von NÉFASTES ​zukommen lassen, einem Halbstünder bösartigen Black Metals, der dann aber doch etwas Anderes ist, als vieles, was dem sehr zu Eigenartigkeiten neigendem Schublädchen stammt.  

In das Abspielgerät deiner Wahl gewuchtet haben wir ein kleines Problem. Mich deucht, hier ist eindeutig zuviel Gain auf dem Album. Das ist aber nichts, was ein Equilizer nicht richten kann. Höhen etwas runter, Gesamtlautstärke runter und "Scumanity" ist da, wo es hin soll. Hasserfüllter Black Metal mit einer nicht kleinen Prise ANAAL NATHRAKH. Vor allem Julien Truchans Vocals klingen ein wenig nach Mick Kenney und wer den Engländer beim performen kennt, weiß was ihn hier erwartet. 

Die Scheibe drückt im Hyperspeed als ob man mit einer Bazooka an die Wand genagelt würde, richtig fies und dreckig wird es aber, wenn man im Midtempo umrührt. Gute Güte, ist das hundsgemein. "Make Apocalsypse Great Again" bietet alles, was die Garcons draufhaben, den undurchdringlichen Sturm, das gemächlichere Tempo in der Mitte und ein akustisches Ende. Hier kommt zusammen, was zusammengehört. Soundmäßig liegt man im brachialen Bereich, wie schon erwähnt, ein wenig nachjustieren am EQ und ihr habt ein Album, das mit glühender Nadelspitze ins Auge fährt. Das ist für mich moderner Black/Extreme Metal. Brutal, brachial, bestialisch (ein Hoch der Alliteration), keine Rasierapparatgitarre und kein Gesamtsound der klingt, als ob er in einer Cola-Dose abgemischt worden wäre.

Zum Beginn von "Supplice" bekommt das Verb "herumhängen" eine eher morbide Bedeutung. Der Song ist generell im Midtempo, bremst dann nach etwas über zwei Minuten zusammen um wenig später fröhlich dem Ende entgegenzublasten.

Der Titeltrack klingt nach den schon erwähnten ANAAL NATHRAKH - beileibe keine schlechte Referenz.

"Charognards" ist ein stimmungsvolles Instrumental bevor mit "Ashes Return" wieder der Stoppel aus der Badewanne gezogen wird.

Mit "Carved Into The Flesh" geht es mit Double-Bass dem Ende entgegen. Flächige Gitarren bevor wieder ein Gewitter den Landstrich mit Blitz und Hagel überzieht.

Das Album ist mit seinen nicht ganz 30 Minuten genau richtig lang, wäre es länger könnte es ein wenig anstrengend werden.

Wir haben hier, wie schon erwähnt einen BM/ANAAL NATHRAKH-Hybriden, der einem Großteil der ganz harten Bands zeigt, was "extrem" wirklich bedeuten kann. Kein trve kvlt sondern wirklich derbe Musik. Kann man so machen.

 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (18.06.2021)

WERBUNG: Hard
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