Karras - The Bright Side of Death

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VÖ: 25.05.2007
Bandinfo: Karras
Genre: Metal
Label: Maintain Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mit einem Bein im Deathmetal und einem Bein im Thrash/Hardcore-Revier geben die drei attraktiven Mädels rund um Sänger Devrim ihre erste Visitenkarte im metallischen Bereich ab; die Herkunft der 4 Bandmitglieder (ein türkischer Sänger, eine Gitarristin persischer Herkunft, eine Halb-Jordanierin am Bass und eine Drummerin aus dem Ruhrpott) ist derweil aber noch aufregender als die dargebotene Musik…

Dass die Berliner Combo nebst offenkundigen Einflüssen von HATEBREED, EKTOMORF und PANTERA auch SLAYER, VADER oder BOLT THROWER im Infoblatt bemüht, zeigt einmal mehr wie wenig man auf diese Praktiken Einfluss nehmen kann. Dass aber die Presse für die werte Metalgemeinde Vergleiche braucht um den Einkaufszettel zu optimieren ist aber leider auch nicht von der Hand zu weisen.

Aber weiter im Programm: die spartanisch ausgestatteten Kompositionen auf „The Bright Side of Death“ bedienen sich zumeist aus sattsam bekannten Futtertrögen. Riffs und Drumming sind genretypisch auf Midtempogroove bzw. reichlich Doublebass ausgelegt ohne wirkliche Akzente setzten zu können, gesangstechnisch gibt’s die geballte Ladung aus typisch heiserem Gebrüll mit einigen wenigen Grunzeinlagen – sauber in Szene gesetzt aber auf Albumdauer (und ohne eigene Identität versehen) gesehen etwas zu wenig um mit den internationalen Szenegrössen mithalten zu können.

Zwar gibt’s an dem furztrocken produzierten Rundling wenig auszusetzen da auch einige Songparts stimmig ins Ohr flutschen - aber eben zuwenig Abwechslung bieten, um dort in den nächsten Tagen überleben zu können. Wenn das Musiziertempo mal etwas nach oben geschraubt wird kommt garantiert wieder ein unpassender Hardcorepart um die Ecke („The Disciple“); hier ist die gebotene Stilvielfalt eher ein Klotz am Bein als ein Vorteil!

Das Fokussieren auf eine Richtung sollte in Zukunft – neben der richtigen Dynamik der Songs – einen Hauptpunkt in der Diskographie darstellen, um sich nach oben orientieren zu können.
Der Erstling bietet zwar gute Ansätze („The Doom Armada“/ „Animal Kingdom Lost“) , krankt aber an (noch) an diversen Kinderkrankheiten.

Ebenfalls ein Minuspunkt: die knapp bemessene Laufzeit (wobei darin schon zwei kurze Akustiktracks verbraten werden), die aufgrund eines „Hidden Tracks“ zwar die Spielzeit auf eine knappe Stunde ausdehnt, aber eben auch mehrere Minuten lästigen Leerlauf bietet – solche Mätzchen sollten mMn endgültig verboten werden...



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: PMH (03.06.2007)

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