Akercocke - Antichrist

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VÖ: 29.05.2007
Bandinfo: AKERCOCKE
Genre: Death Metal
Label: Earache Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

AKECOCKE die Fünfte – nachdem der Vorgänger „Words that go Unspoken, Deeds that go Undone“ auch jetzt noch desöfteren in meinem Player rotiert und unbestritten zu den Extrem-Metal Highlights des Jahres 2005 gehört(e) schicken die britischen Gentlemen (live zumeist im feinen Nadelstreif zu bewundern!) nun den „Antichristen“ aufs europäische Festland!

Bietet der Opener „Summon the Antichrist“ (nach einem Intro-Mätzchen) in der ersten Hälfte zuerst noch todesmetallische Standardware - sprich: schnelles, blastiges Gebolze und derbes Geröchel, so kommen auch hier wieder die progressiven Einschübe und dezent eingesetzter Klargesang zu Tage die dem Track das gewisse Etwas verleihen!

„Axiom“ stellt dann das erste (von vielen) Highlights dar – nach einem Akustikeinstieg blastet parallel im Hintergrund David Gray durch die Speaker während Mendonca zu theatralischem Klargesang und eindringlicher Atmosphäre den Song mittels ansteigender Härte, einem strukturiertem Break und diversen Doomdeath-Passagen sicher zu einem gelungenem Ende führt ohne sein Gegrowle aussen vor zu lassen; inmitten des musikalischen Sturms führen Solis und dissonante Tonfolgen den Hörer in eine andere Welt die Akercocke von Anfang an im Sinn hatten…

„The Promise“ bildet orientalisch angehauchten DoomDeath vom Feinsten, kurz und prägnant gestaltet - ohne den typisch verqueren Charakter der Briten vermissen zu lassen den ich seit „Goat of Mendes“ so innig liebe und der bei „My Apterous Angel“ wohlige Schauer und Gänsehaut (vor allem bei der Anfangssequenz) ohne Ende über den gesamten Rücken schickt, sich in ein Riffmassaker par Exzellence steigert und die (auf den ersten Blick) gewohnt sperrigen Breaks und proggigen Auflockerungen bietet - ohne den Song an sich aus den Augen zu verlieren - und zum Abschluss noch gelungene Soloausflüge bietet!

Nach dem Zwischenspiel „Distant Fires …“ bietet „Man without Faith or Trust“ wieder feinstes Uptempogeholze mit charakteristischer Gitarrenarbeit und einem Akustikbreak mit dem mal wieder (fast) keiner gerechnet hat - Peter Benjamin bietet auch hier einmal mehr sehr abwechslungsreiche Figuren und Läufe in seiner Bassarbeit die auch bei „The Dark Inside“ neben dem punktgenauen Spiel von David Gray den Rückhalt der Band bilden und den innovativen Songs ihren Stempel aufdrücken; in „Footsteps…“ all ihre Vorzüge in einem Song vereint und beim Albumausklang „Epode“ ungewohnt ruhige Töne anschlägt…

Als Draufgabe gibt’s 2 gelungene (wenn auch kaum veränderte) Coverversionen die als das betrachtet werden sollten was sie sind: eben Bonustracks !

Dub-Passagen? Highspeed-Geknüppel? DoomDeath? Prog-und Akustikparts? Derbes Geröchel und Cleangesang? Alles kein Problem für die etwas andere Band namens AKERCOCKE – wer sich mit ihrem Schaffen intensiver auseinander setzen kann und will wird unter Umständen reich belohnt!

Nun, warum dann nicht die Höchstnote? Also, erstens ist der Sound ungewohnt dumpf (passt aber irgendwie dennoch zur Musik) und zweitens war „Words that go Unspoken …“ eine klitzekleine Spur besser und derweil DAS Highlight im Schaffen der Band - was mich aber nicht daran hindert 4,5 Punkte für das aktuelle Werk (das nur oberflächlich betrachtet mit satanischen Klischees arbeitet, hier stellt die Menschheit an sich den „Antichristen“ dar was sich aber auch nicht gleich aus den - beigefügten - Texten herauskristallisiert!) rauszurücken !



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: PMH (08.06.2007)

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