OMAGO - Decrepitus

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VÖ: 18.06.2021
Bandinfo: OMAGO
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Best Foe Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Jeder hat eine Vorstellung, wie es in Chile und Brasilien zugeht, nur wenige Außenstehende haben wirklich eine Ahnung. OMAGO, eine südamerikanische Kraft der Brutalität, nimmt mit ihrem Debüt „Decrepitus“ Religion und Politik beider Länder in die Mangel und findet keine schönen Worte dafür.
Die südamerikanische Kollaboration OMAGO thematisiert die von Menschen verursachte Gewalt und singt über feige Königreiche, verbrannte Bücher und entzweite Völker. Mit solch einer Thematik ist man im Thrash- und Death Metalbereich gut aufgehoben - das hat sich die Band vermutlich auch gedacht. Im Debütalbum stehen die gewaltigen Monsterriffs von Targino im Vordergrund, davon sind „Decrepitus“, „Headless“ und „Vile Schemer Vile“ Paradebeispiele für die unfassbare Härte von OMAGO.

 

Bei all den hektischen Tempowechseln in „Headless“ kommt man mit dem Headbangen nicht mit, im positiven Sinne natürlich. Das herrliche Wechselspiel wird oft von kurzen, knackigen Gitarrensoli unterbrochen, die die Stimmung an die Grenzen treiben.  „Vile Schemer Vile“ lässt Thrasherherzen schneller schlagen, in den Strophenparts treibt Targino (Gitarren) das Tempo voran und schließt mit einem Hammersolo ab. Im Vergleich zu den anderen Liedern unterscheidet sich „Burn The Books“ vom Liederaufbau, OMAGO beginnen mit ruhigen Klängen und verfallen - wie erwartet – wieder in ihre brutale Spielweise, genau dieser Kontrast lässt die Monsterriffs noch mächtiger wirken.

Generell hat sich Jarry (Sänger) eine bestialische Stimme angeeignet, die ohne Gitarrenriffs schon heftig klingt, sei es der Grunzer in „Vile Schemer Vile“ zu Beginn oder der gut getimte Einsatz in „Burn The Books“. Kurz gesagt: die Stimme ist eine Nummer für sich. Selbst wenn Jarry (Gesang) es ruhiger angeht, hört sich seine Stimme unmenschlich an.
Bei „Sore Loser“ gehen OMAGO mit ihren morbiden Klängen einen Schritt zu weit. Der Anfang des Lieds hört sich vielversprechend an, verliert aber mit der Zeit an Power, sobald die Gitarre im Strophenpart loslegt. Zu disharmonisch, zu anstrengend.

Die Death-Thrash-Kombo hat die richtigen Themen gewählt und überzeugt mit ihrer Spielweise. Bis auf „Sore Loser“ ist die Gitarre on point und pusht die Stimmung ans Limit. Womit man nicht klarkommt ist der unmenschlich klingende Gesang von Jarry (Gitarre), der mich persönlich ein wenig verstört. Für Liebhaber grenzdebiler Morbidität wahrscheinlich ein Highlight, aber nicht jedermanns Sache.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (02.08.2021)

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