GOAT SANCTUARY - Chthonic

Artikel-Bild
VÖ: 04.06.2021
Bandinfo: GOAT SANCTUARY
Genre: Thrash Metal
Label: Unbekannt
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Wieder mal hat sich eine Metalband in H.P. Lovecraft verschossen, GOAT SANCTUARY aus Seattle, USA zeigen mit „Chthonic“, wie es auf einer Insel im Cthuhlu-Universum so zugeht und ballern Offbeat-Salven raus, als würde es kein Morgen geben.

„Chthonic“ dreht sich um das Cthuhlu-Universum, das vom US-amerikanischen Horrorfantasy-Autor H.P.Lovecraft geschaffen wurde. Die Band widmet sich der Chthonic Island, einer Insel, die man mit dem „Bermuda-Dreieck“ vergleichen kann, der einzige Unterschied: Menschen werden dort gezüchtet, um sie dann im Namen Cthuhlus zu opfern. Ein grausames Schicksal, das sich als ideale Vorlage für ein Metalalbum anbietet. Die Themenwahl ist schon mal nicht schlecht, nur das Gleiche kann man über die Wahl der Musikgestaltung nicht sagen.
Cook (Gitarre) sowie Mullen (Schlagzeug) konzentrieren sich auf eine simple, dafür intensive Spielweise, die keine Variationen zulässt. Bis auf das Gitarrengedudel in „Cthulhu“ und „Hail To The Goat“ wird diese Spielweise bei beiden konsequent durchgezogen – alles streng nach Schema F. Am Schlagzeug wird geklopft, mal schnell, mal langsam, dazwischen gibt es keine großartigen Zwischenspiele, sondern nur halbherziges Getrommel.
Cook an der Gitarre folgt dem gleichen Schema, das sich ab „Shark Teeth“ nur mehr fade anhört. Die Chance, ein fetziges Solo in die Saiten zu hauen, wurde ebenfalls vertan. Das Lied bereitet einen auf die ultimative Eskalation vor, die aber ausbleibt und stattdessen mit langweiligen Halftime-Riffs wieder enttäuscht.

Jeder kann Alben gestalten, wie er will, doch an der EP ist etwas schiefgeraten, die Gitarre verschwindet im Nirvana der Langeweile, der Bass ist omnipräsent und die Schlagzeugbeats sind einfallslos. Die Themenwahl ist auch ein Griff ins Klo, das Fantasy-Universum rund um Cthulhu ist ziemlich ausgelutscht, viele Bands haben das schon gewählt, siehe MORBID ANGEL („The Ancient Ones“), REVOCATION („That Which Consumes All Things“), RIGOR MORTIS („Re-Animator“) und noch viele mehr. Der Punkt ist: Wenn man schon eine Lovecraft-Hommage in Form eines Musikalbums machen will, dann muss es auch interessant klingen. Die EP „Chthonic“ gehört definitiv nicht dazu.



Bewertung: 1.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (09.08.2021)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE