REAPER'S REVENGE - Versus

Artikel-Bild
VÖ: 08.10.2021
Bandinfo: REAPER'S REVENGE
Genre: Heavy Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Wer im Raum Amberg konstant guten, erdigen Schwermetall hören wollte, der konnte seit ihrem Debütalbum 2014 auf REAPER'S REVENGE zählen. Der Fünfer ist inzwischen beim dritten Album angekommen, das auf den Namen „Versus“ hört und in dessen Vorfeld die Rhyhtmussektion umgebaut wurde – zu den einzig verbliebenen Gründungsmitgliedern, Sänger Christian Bösl und Gitarrist Christopher Knauer sind Bassist Christian Oppel und Schlagzeuger Thomas Seiferlein neu hinzugestoßen. Auch der Sound der Amberger hat sich über die Jahre weiterentwickelt, von klassischem Heavy Metal, hin zu deutlich knackigeren Riffs, die mehr an US-Power-Einflüsse denken lassen und demzufolge auch eine gewisse thrashige Note mitbringen.

Das zeigt sich gleich im Opener „To Whom Evils Sacrifice“, das dem Hörer vom Fleck weg satte Riffs ins Cerebrum drückt und perfekt auf das noch Kommende eingroovt und so nebenbei mit einem äußerst amtlichen Solo die Fronten klar macht. Wässrigen Sound gibt es bei REAPER'S REVENGE nämlich nicht, die Produktion bringt auch im Tonkeller ausreichend Schub auf die Boxen, dass man sich nur zu gerne unter den kernigen, oft im satten Twin-Lead vorgetragenen Rifftürmen begraben lässt.

Dass die Amberger ein gutes Stück härter agieren als früher, merkt man gerade an aggressiven Titeln wie „Warheads“, das nicht nur textlich ordentlich hinlangt, sondern auch mit lässigem Groove überzeugt. Aber nicht nur schubkräftige Titel, wie das ausladende „Scary Neighbourhood“, in dem Sänger Christian Bösl ein paar äußerst feine Screams vom Stapel lässt, während die Gitarristen sich duellieren als gäbe es kein Morgen, machen mit Nachdruck von sich reden, auch die epische, ein wenig balladeske Schlagseite, wie in „My Fading Silence“ steht den REAPER'S äußerst gut zu Gesicht.

Am stärksten ist der Fünfer aber in der Tat, wenn das Gaspedal mal so richtig durchgetreten wird, wie beispielsweise in „Phlegmatrix“, das die ruppige Ami-Power-Schiene in Vollendung vorexerziert und sowohl mit seinen kratzigen Gitarren, als auch mit seinem packenden Refrain den Hörer so richtig an den Eiern hat. Gründe zum ausgiebigen Rübeschütteln gibt es bei REAPER'S REVENGE durchgängig in allen zehn Songs – vom Opener bis zum durchschlagskräftigen Rausschmeißer „Gapminder“.

Auch mit ihrem dritten Album „Versus“ können REAPER'S REVENGE auf voller Länge überzeugen – bockstarke Gitarrenarbeit, eine durchschlagskräftige neue Rhythmusfraktion und darüber die kraftvollen Vocals von Sänger Bösl, schon hat man zehn neue Gründe zum Feierabend den Staub aus den Boxen zu blasen. Dass die Amberger dabei nochmal ein gutes Stück härter und fordernder agieren als noch auf dem Vorgänger „Virtual Impulse“, kann man als Freund von harten Gitarrenklängen nur goutieren, zumal das Songwriting ebenfalls stimmig ist, die Songs ohne Umschweife auf den Punkt kommen, aber dabei trotzdem noch verspielt genug einher kommen, dass sich keinerlei Langeweile einstellt. Einmal mehr gilt bei REAPER'S REVENGE: Rein in die Kutte, und Rübe schütteln!

 

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (30.09.2021)

ANZEIGE
ANZEIGE