INGLORIOUS - Heroine

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VÖ: 10.09.2021
Bandinfo: INGLORIOUS
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Eine Ode an die Frauen! Oder ganze elf Stück davon!

Denn INGLORIOUS, der seit vier Alben solide (abgesehen von einem ausgedehnten Line-Up-Change zur letzten Scheibe hin) und immer noch viel zu unterbewertete Hard Rock-Felsen mit den bluesigen Anleihen beschäftigt sich nur wenige Monate nach deren letztem Release "We Will Ride" mit einem reinen Cover-Album. Kern der Scheibe "Heroine" sind vollständig von Frauen geführte Meilensteine in den persönlichen musikalischen Best-ofs der Bandmitglieder. Hier werden also Frauen in den Fokus gerückt, die musikalisch oder gesanglich Inspiration lieferten oder nachhaltig Eindruck hinterlassen haben. Dabei wird der Genre-Vielfalt keine Grenze gesetzt. Nicht nur Stimmen aus der Rock- und Metalwelt sind vertreten, auch MILEY CYRUS, CHRISTINA AGUILERA und WHITNEY HOUSTON finden ihren Platz auf dem Album, so wie auch ewige Größen wie TINA TURNER oder JOAN JETT. Eine bunt gemischte Songauswahl von unumstritten einflussreichen Künstlerinnen, und alles im unverkennbaren Gewand von INGLORIOUS

Nicht nur, dass hier Songs ausgewählt wurden, die wunderbar in den Schnitt von INGLORIOUS und deren Interpretations-Range passen, es wurde auch darauf geachtet, die eigene Note zwar klar zu hinterlassen, aber dennoch noch nahe am Original zu bleiben. Heraus kommen durchgehend hörenswerte bis großartige Ergebnisse. Da kommen Tracks wie CHRISTINA AGUILERAs "Fighter" oder "Nutbush City Limits" mit der gleichen Rockfähigkeit daher, wie die Originale, begeistern teils schon allein aus "Nostalgiegründen". (Wann hat der werte Hörer zuletzt TINA TURNER gehört?), WHITNEY HOUSTONs "Queen Of The Night", wird aus den 90ern in typisch INGLORIOUS´sche Gefilde geholt, während AVRIL LAVIGNEs "I´m With You" domestizierter, gerade gebügelter und fast zu schnulzig klingt (sehr gefährliche Ecke für den Schreiberling). Dieselbe Richtung bespielt "Time After Time", auch hier machen die bluesig-souligen Einlagen einiges wett, der Song ist allerdings auf Vollballade und einigermaßen akustisch heruntergekocht.

Eine JOAN JETT kann wohl niemand toppen, dennoch ist "I Hate Myself For Loving You" ordentlich gelungen und einer der Songs, die man einfach der Stimmung halber gut anhören kann. "I Am The Fire" kommt dann nicht nur wegen den bluesigen Einschlag, sondern auch durch die etwas unaufgeregteren Vocals (HALESTORM ist da schon eine Marke für sich) fast schon angenehmer als das Original - je nachdem, wie sehr man Lizzy Hales höhere (lautere) Tonlagen mag. Erwähnenswert auch "Bring Me To Life" von EVANESCENCE, dessen Sprechgesang-Parts von niemand geringerem als JEFF SCOTT SOTO übernommen wurden. Kaum zu glauben, aber der Rausschmeißer des Albums - erst noch ruhig angefangen - mutiert zu einem der Highlights der Scheibe. ALANIS MORISETTE kann mit ihrem "Uninvited" schon allein Gänsehaut erzeugen, doch die Interpretation auf "Heroine" entwickelt sich mit Fortschreiten des Tracks zu einer ordentlichen Macht! 

"Heroine" ist eine schön zusammengebastelte Ode an Künstlerinnen, die in verschiedenen Genres nicht nur ihre Fußstapfen und Eindruck hinterlassen haben, sondern auch ordentliche Felsen im Musikzirkus waren oder sind. Großartig die Idee, Songs dieser Leute auf einer Scheibe zu verewigen, großartig auch die Art, WIE dies gemacht wurde. Nicht nur, weil man die Orginiale früher mal gehört hat (oder sie zumindest kennt, weil sie einem von überall entgegen schallten), sondern auch, weil INGLORIOUS es schaffen, mit ihrem eigenen Sound qualitativ hochwertig zu covern, ohne langweilig zu kopieren, gilt hier eine uneingeschränkte Empfehlung! Eine Bepunktung erspart sich meinereiner an dieser Stelle aufgrund der Tatsache, dass wir hier trotz allem von Cover-Versionen sprechen. Generell ist "Heroine" aber definitiv ganz weit oben angesiedelt! 

 



Ohne Bewertung
Autor: Lisi Ruetz (06.10.2021)

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