MERZOTNA POTVORA - Halas z Pekla

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VÖ: 01.07.2021
Bandinfo: MERZOTNA POTVORA
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Duplicate Records
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Lineup  |  Trackliste

Schon mal ukrainischen Blackened Thrash Metal gehört? Nein? Dann wird es Zeit! MERZOTNA POTVORA sind der ideale Einstieg. Mit dreckigem Black Metalgesang wird eine ukrainische Folklore erzählt, zu der dreckige Thrash Metalsalven aus Gitarren gefeuert werden, bis der letzte Mensch am Schlachtfeld durchlöchert ist. "Halas z pekla“: ein Massaker, das man nicht einmal seinen schlimmsten Feind wünschen würde.

Was man zuerst bei der Band verstehen muss, ist die Themenwahl. Im Allgemeinen geht es um einen Mann namens Oleksa Dowbusch, der als Robin Hood der Ukraine bekannt wurde. Die Antiheldengeschichte kommt gut an und hebt sich von der düster geprägten Religionsthematik, die im Blackened Thrash häufig vorkommt, ab.
Der Stil des Gitarristen ist einfach gestrickt, er hält nichts von komplexen Strukturen und schreddert die Riffs, ohne Biss, in die Saiten – klingt heftig, verliert aber auf Dauer an Biss. Bei „Domoyk“ findet sich dann doch interessante Riffs, sowohl Solo als auch Outro sind amüsant gespielt, nur sind beide ein kurzes Vergnügen.
Was MERZOTNA POTVORA gut können sind Coversongs. Ihre Interpretation von RAZORs „City Of Damnation“ klingt mit Slothstones Stimme um eine Spur dreckiger und gibt dem Lied die nötige Power, das dem Original fehlt.

Mit "Černeć“ verhält es sich ähnlich: was die Band daraus macht, ist eine Wucht. Der Hammersound ist dem Sänger zu verdanken, mit seiner krächzenden Stimme holt er das Beste aus dem Lied heraus und lässt das Original alt aussehen.

MERZOTNA POTVORA sind richtige Underdogs, die unterm Thrash Metalradar kaum auffallen, man darf sie aber nicht unterschätzen. Der Gitarrist schießt Riffsalven aus dem Maschinengewehr, die tödlich sind und mit „Halas Z Pekla“ versetzt er den Gnadenstoß. Es ist keine Band, die technisch-versierten Lieder schreibt, dafür bemüht sie sich mit schneller Härte, die simpel gehaltenen Riffs zu kaschieren. Ihre Musik ist hart und herzlich, nur zu eintönig.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (13.10.2021)

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