Tulus - Biography Obscene

Soso, diese Norwegerbande gibt’s also auch noch… Nachdem sich diverse Bandmitglieder mit Khold bzw. Old Man´s Child vergnügten, haben sie sich nach jahrerlanger Abstinenz mal wieder dazu aufgerafft ein neues Werk zu erschaffen!

Eins gleich vorweg - wer die ganz derbe Kante bevorzugt sollte gleich mit dem Lesen aufhören, wer aber Abwechslung und diverse fremde Stilelemente in seiner schwarzen Suppe finden will kann sich am besten via Myspace ein tonales Bild machen.
Unbeirrt durch die eingestreuten Pianoparts und den kurz gehaltenen Female Vocals klammern sich Tulus 2007 an der selbst erschaffenen – und ebenso berauschenden wie eisigen Atmosphäre fest die weder durch hochstehende Instrumentalkunst noch durch eine künstlich aufgeblasene Produktion verzerrt wird. Eben Feeling statt Technik!

Positiv: An typisch frostig-speedigen Nummern („Natal Day“ / „Chamber´s Disgust“ – erinnert teilweise an eine besser produzierte DARKTHRONE Nummer aus den 90ern !) noch an charismatischen, zwischendurch mit schrägen Violinklängen aufgelockerten Hymnen („Stories Untold“ und der zeitweise recht ungewöhnlich tönende Titeltrack mögen hier als Beispiele herhalten!) wurde in der – zugegebenermassen kurzen – Laufzeit gespart.
Szenewächtern mag das ganze zwar zu wenig brutal oder soundmässig zu warm erscheinen – wer aber Gefallen an dem spröden Charakter der qualitativ unterschiedlich ausgefallenen Stücke („Victim“ zB fällt im Restprogramm deutlich ab!) gefunden hat sollte sogleich mal die beiden gelungenen Vorgängerscheiben anchecken die ebenfalls dieser Tage im neuen Look (Remastered & neues Artwork) über die neue Labelzuflucht erscheinen!

Am Ende folgt der Pferdefuss bzw. der nicht zu übergehende Kritikpunkt (nebst der erwähnten Laufzeit) - manchmal scheinen TULUS nicht immer alle Ideen unter einen Hut bringen zu können, so klingen manche Songs wie „Trailer“ zu einem Film der aber nicht zu Ende geschrieben wurde; musikalisch interessant zwar – aber eben irgendwie unfertig!