AD INFINITUM - Chapter I Revisited

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VÖ: 04.12.2020
Bandinfo: AD INFINITUM
Genre: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

AD INFINITUM gehören seit ihrem Debüt zu den fleißigsten Bands, die unser Planet zu bieten hat. Noch im selben Jahr nach Veröffentlichung des Debütalbums "Chapter I - Monarchy" folgt zum Ende des Jahres 2020 eine zweite Version des Werks, die sich in einem akustischen Gewand zeigt. In meinen Augen durchaus ein mutiger Schritt, da sich in meiner Vorstellung Symphonic Metal gar nicht mal so leicht in einem akustischen Gewand abbilden lässt.

Der Opener "Infected Monarchy" widerlegt diese Sorge allerdings von Beginn an und gibt dem Sound viel eher einen facettenreichen neuen Anstrich. Natürlich wird nicht dasselbe Energielevel erreicht, da alles etwas heruntergedrosselt wurde, aber wer das Gesamtwerk mal in ruhiger atmosphärischer Variante auf sich wirken lasse möchte, dem wird hier eine tolle Abwechslung geboten. Melissa Bonny darf einmal mehr unter Beweis stellen, was für eine Ausnahmesängerin sie ist, denn gesanglich erfordert diese Variante natürlich eine andere Herangehensweise. Die gute Dame passt sich dem akustischen Gewand allerdings bestens an und findet ein gutes pacing. Der Mittelteil weiß mir hier mit der akustischen Spielerei sehr gut zu gefallen und auch die letzte Hook bringt nochmal neue Facetten ins Spiel.

"Marching On Versailles" eignet sich mit seinem stampfenden Sound fast noch besser als akustische Umsetzung und Instrumente wie Flöten präsentieren die Nummer auch hier sehr variantenreich. Der klimpernde Sound der Akustikgitarren steht dem Song sehr gut zu Gesicht und bringt die Stimme von Melissa sehr gut zur Geltung.
Das kamelot-esque "I Am The Storm" wurde im akustischen Gewand deutlich herungergefahren in Sachen Speed und hat schon eher balladeske Züge als sein Original. Das Arrangement des Songs ist extrem gelungen und lässt "I Am The Storm" fast schon wie einen völlig neuen Song klingtn, good job!
"Demons" ist auch in seinem akustischen Gewand flotter unterwegs, bietet aber schon wie seine Vorgänger eine neue Perspektive auf den Song. Mir gefallen die Vocals, die ein ums andere Mal wieder ein anderes pacing anstreben und dem Ganzen mehr als nur eine Daseinsberechtigung bescheren. Für die Videospiel-Nerds unter euch: Ich fühle mich hier ganz oft ans Gerudo Valley aus "Zelda: Ocarina Of Time" erinnert. 

"Chapter I - Monarchy Revisited" ist ein gelungenes Experiment, das der Band eine gewisse Vielseitigkeit aufdrückt, die man ihnen vielleicht gar nicht zugetraug hätte. Die Songs halten sich zwar an ihr Original, doch die neuen Arrangements bieten dennoch genügend Spielraum, um viel Neues zu entdecken - auch als Kenner des Original Albums. Gerade zu dunkler Stunde würde ich das Akustikalbum eventuell sogar dem offiziellen Album vorziehen, weil es eine noch dichtere Atmosphäre zu kreieren weiß. Tolle Idee, die toll umgesetzt wurde!



Ohne Bewertung
Autor: Sonata (28.12.2021)

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