MAGNUM - The Monster Roars

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VÖ: 14.01.2022
Bandinfo: MAGNUM
Genre: Melodic Hardrock
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

Es gibt nur wenige Bands, die auf so eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken können wie MAGNUM. Die Briten feiern 2022 ihr 50 - Jahr Jubiläum standesgemäß mit einem neuen Album. „The Monster Roars“ heißt das 25. Studioalbum (ich rechne die zwei HARD RAIN Outputs von 1997 und 1999 dazu). Ihre Werkschau betrachtet, waren sowohl welche auf Weltklasseniveau („On A Storytellers Night“, „Rock Art“ oder „Chase The Dragon“) dabei, weiters sehr, sehr gute („Vigilante“, „Wings Of Heaven“, „Sacred Blood "Divine" Lies“ und viele andere) und auch gute, aber niemals echte Ausfälle. 
Wo reiht sich nun das neue Opus ein? Das Cover ist diesmal leider nicht vom genialen Rodney Matthews, sondern von Rob Barrow, dem Bruder des ehemaligen Magnum-Bassisten Al Barrow gestaltet. Minuspunkt für das einfache (wirklich schiache) Bild, das vielleicht auf eine billige Metalband schließen könnte. 
Das Team um die beiden Veteranen Tony Clarkin und Bob Catley ist seit einiger Zeit unverändert, das ist sicher kein Nachteil. Damit zum Wesentlichen, zur Musik. Der Start mit dem etwas schleppenden Titelsong gelingt, denn er geht dann in ein reißerisches Solo über, und man weiß genau: Classic MAGNUM, wie eh und je. Erster Höhepunkt ist „Remember“, ein epischer Hardrocker, der immer wieder das Tempo drosselt, Tony hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Melodisch und unterhaltsam geht es mit „All You Believe In“ und der ersten Singleauskopplung  „I Won't Let You Down“ weiter. 

 


Vor allem die Instrumentalfraktion zeigt einmal mehr, was sie leisten kann. „The Present Not The Past“ kommt im Midtempo daher, der Refrain ist etwas belanglos, aber bietet eine schöne Orchestrierung. Es folgt die zweite Single des Albums: „No Steppin' Stones“, ein moderner Upbeat mit altmodischem Bläserensemble, daher sehr cool.

 

 

Die nächsten beiden Tracks, „That Freedom Word“ und „Your Blood Is Violence“ plätschern etwas und hinterlassen vorerst keinen bleibenden Eindruck. Dies ändert sich sofort mit „Walk The Silent Hours“, eine echte Ballade, leidenschaftlich gesungen und sehr gelungen. Nächstes Highlight: „The Day After The Night Before“, ein Straight Ahead Rocker mit einem Clarkin – Refrain zum Niederknien, wird als Tophit in die umfangreiche MAGNUM Historie eingehen. Die bombastische Hymne „Come Holy Men“ enthält Reminiszenzen an „Storyteller“ oder „Vigilante“ – Zeiten und der typische Midtempo – Progrocker „Can't Buy Yourself Heaven“ stellt einen würdigen Abschluss dar.

Wie immer gilt bei MAGNUM: Es benötigt schon mehrere Hördurchgänge um die Klasse zu genießen, MAGNUM kann man nicht nebenher hören. Bob Catley liefert auch mit über 70 Jahren noch immer eine beeindruckende Sangesleistung ab, Tony Clarkin gehen die Songideen keineswegs aus, sodass man noch auf weitere Taten hoffen kann. Alles in Allem wieder eine großartige Leistung, die aber nicht ganz an die legendären Meisterwerke heranreichen.  Erstmals steht eine (bereits mehrmals verschobene) Tour (in Deutschland mit GOTTHARD) an, auf die wir uns sehr freuen können.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Wolfgang Kelz (11.01.2022)

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