INSTRIUMAE - Tempus Volat

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VÖ: 10.10.2021
Bandinfo: INSTRIUMAE
Genre: Hard Rock
Label: Meuse Music Records
Lineup  |  Trackliste

Wer bisher nur an Waffeln oder Schokolade dachte, sobald es um Belgien ging, darf dem kleinen Land im Westen nun etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn Gitarrist und Bassist Franki, Drummer Marty und Violinistin N´lie veröffentlichten mit ihrer Band INSTRIUMAE die EP „Tempus Volat“. Mit dieser Kombination erschufen sie einen ganz eigenen Mix aus Classic-, Alternative- und Hardrock. Nicht wundern, wie die Violine in diese ganze Sache hineinpasst, ihr werdet überrascht sein. 

Den Opener macht der gleichnamige Track zur EP „Tempus Volat“. Mit einem langsamen Start und einer Hommage an die guten alten „Hells Bells“ kommt man schon nach den ersten Sekunden in die richtige Stimmung. Die sanfte Violine und das legere Gitarrenspiel führen dies fort, bis kurz darauf die Drums einsetzen und man merkt, dass es einen Zacken schärfer wird. Nach ungefähr drei Minuten schlägt das Streichinstrument dann eine völlig andere Richtung ein, zieht härtere Se(a)iten auf und gibt den restlichen Song über Vollgas. 

„Spes Bona“ beginnt mit einem Geplänkel zwischen den Gitarrenriffs und der Violine. Im Laufe des Songs entwickelt sich dieses immer mehr zu einer waschechten Schlacht, bis es zum Schluss zu erlöschen droht. Die Hitze des Gefechts kühlt allerdings nicht einfach ab, stattdessen endet es in einem großen Finale. 

Mit „Lex Naturae“ schlug die Band einen deutlich langsameren Ton, als in den vorherigen Liedern, an. Der Track dümpelt irgendwie so vor sich hin, ohne eine klare Linie oder Ziel zu verfolgen. Nach gut zwei Minuten kommt dann ein Höhepunkt, der sich zwar hören lässt, aber ohne wirklichen Spannungsaufbau nicht nur überraschend kam, sondern genauso schnell auch wieder vorüber war.

Das Schlusslicht bildet „Ab Initio“, mit welchem nochmal in die Vollen gegangen wird. So ziemlich alles, was mich im vorherigen Lied störte, wurde hier besser gemacht. Das Tempo ist von Anfang an (lat. „Ab Initio“) angenehm zackig und der Spannungsaufbau ist klar zu erkennen und zu verfolgen. 

Rockfans, die auf Vocals verzichten können und Lindsey Stirling zu ihren "Guilty Pleasures" zählen, werden mit „Tempus Volat“ voll auf ihre Kosten kommen. INSTRIUMAE schaffen es, derbe Rocksounds mit den feinen Nuancen einer Violine zu kombinieren und dabei keine Gedanken á la: „Was soll das denn?“ aufkommen zu lassen. Selbst wenn die Platte nur vier Tracks zählt, so hat sie bereits bewiesen, worauf man sich in der Zukunft noch freuen darf. 
Wie heißt es so schön? In der Kürze liegt die Würze.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Paul Gregor (23.01.2022)

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