ABYSMAL DAWN - Nightmare Frontier

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VÖ: 04.02.2022
Bandinfo: ABYSMAL DAWN
Genre: Death Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Anscheinend hat irgendwo in L.A. jemand wieder Blut geleckt. Nachdem sich die Amis von ABYSMAL DAWN zunächst stolze sechs Jahre Zeit für ihr letztes Album "Phylogenesis" ließen, legen sie nun relativ kurzfristig mit ihrer EP "Nightmare Frontier" nach. Drei eigene Tracks und eine Coverversion, die den Hörer bei der Stange halten und neugierig machen auf einen möglicherweise in der Pipeline befindlichen Nachfolger.

Wenn man den Worten Charles Elliotts Glauben schenkt, handelt es sich bei "Nightmare Frontier" um profundes Material, das zu Zeiten von "Phylogenesis" geschrieben wurde, jedoch aufgrund künstlerischer Inkongruenz nicht den Weg auf besagtes Opus fand. Dieses Statement darf man insoweit unterschreiben, dass der zuletzt technische Ansatz ABYSMAL DAWNs auf dem neuen Todesquickie wieder ein wenig zurückgeschraubt wird. So zeigen sich "A Nightmare Slain" und "Blacken The Sky" ein Stück weit oldschooliger und bodenständiger. Straight forward, mit Anlauf und ohne Zögern auf die Glocke lautet hier offenbar die Devise...wobei ein wenig technische Klötenschau wie im Solo des Openers nach wie vor opportun erscheint.

Auch drehen die kompromisslos holzenden Riffs um ein paar Grad in Richtung melodischerer Gefilde ab – eine Tendenz, die im fast lupenreinen Melodeather "Behind Space" seinen Höhepunkt findet. Dazu hat es sich der Vierer herausgenommen, seinen Sound passend zu den Kompositionen wieder etwas erdiger zu gestalten, was dem Resultat gut zu Gesicht steht. Die große Überraschung des Kurzdrehers findet sich jedoch in der Coverversion des CANDLEMASS-Songs "Bewitched", in dem die ranzigen Gitarren und insbesondere der Klargesang dem Original alle Ehre machen (man könnte fast meinen, die Abrissbirnen-Maschinisten hätten ihre Instrumente über den Original-Gesang gemixt – Sakrileg-Alarm in drei, zwo, eins...).

Quantensprünge liegen zwischen "Phylogenesis" und "Nightmare Frontier" sicherlich nicht – das zu behaupten, wäre übertrieben. Nichtsdestoweniger vollziehen ABYSMAL DAWN erneut eine gewisse Kurskorrektur, die die Abnabelung von der 2020er Scheibe durchaus rechtfertigen. Solider Stoff mit Rückbesinnung auf den Vor-Vorgänger, die man sich zwischendurch gut reinschieben kann. Und falls es eines Tages mit dem Death Metal nicht mehr klappt, können ABYSMAL DAWN immer noch auf entspannende Doom-Klänge ausweichen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (03.02.2022)

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