NIGHTRAGE - Abyss Rising

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VÖ: 18.02.2022
Bandinfo: NIGHTRAGE
Genre: Melodic Death Metal
Label: Despotz Records
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Lineup  |  Trackliste

Eine Kapelle aus Göteborg spielt Melodic Death Metal schwedischer Prägung.

Das ist jetzt erst mal nichts Besonderes. Bei NIGHTRAGE gilt es allerdings den Fakt zu berücksichtigen, dass die Truppe ursprünglich im schönen Thessaloniki in Zentralmakedonien ansässig war und von Marios Iliopoulos und dem eigentlich eher im Power Metal beheimateten Gus G. (FIREWIND, ex MYSTIC PROPHECY, ex DREAM EVIL). Der Sound des umgesiedelten Fünfers klingt aber in jedweder Hinsicht zu 100 % nach melodischem Elchtod der alten Schule. Diesbezüglich hat sich seit dem Debütalbum nichts geändert.

Der Titelsong "Abyss Rising" ist gleich ein fulminanter Einstieg in die mittlerweile neunte (!!!) Langrille von NIGHTRAGE, die sich immerhin schon seit 2003 durch die todesbleiernen Gefilde prügeln.

Jeder der dreizehn Songs hat eine griffige, direkt ins Ohr gehende Melodie. Die Gitarrenfraktion orientiert sich dabei hörbar an alten IN FLAMES, während die Shouts dezent und vor allem wegen der Stimmlage an Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY) mit leichtem Thrash-Einschlag erinnern.

Schlechte oder auch nur durchschnittliche Stücke sucht man auf "Abyss Rising" vergeblich. Dafür finden sich im Gegenzug einige aus der Album-Gesamtheit herausstechende Nummern: "Falsifying Life" tönt erhaben und hymnenhaft aus den Boxen, während der Titeltrack und "Nauseating Oblivion" bei aller Eingängigkeit mit einer gehörigen Portion Härte und Aggression aufwarten.

Im letzten Drittel geht der Scheibe dann ein wenig die Puste aus. Hier hätten ein, zwei Tracks von der Qualität der vorgenannten Album-Highlights dem Gesamteindruck gutgetan. Die drei kurzen instrumentalen Einschübe sind nett, dienen aber eher als Filler.

 

Fazit:

Der neunte Full Length Release von NIGHTRAGE ist eine tief den goldenen 90ern verhaftete Scheibe der Neuschweden, die das Qualitätslevel der ersten Hälfte zum Ende hin nicht ganz halten kann, und die noch ein paar mehr Hits hätte gebrauchen können. Oldschool Melodeath-Fans dürfen aber in jedem Fall ein Ohr riskieren.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (21.02.2022)

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