CORPSEGRINDER - Corpsegrinder

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VÖ: 25.02.2022
Bandinfo: CORPSEGRINDER
Genre: Hardcore
Label: Preserverance Media Group
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Es ist sein Spitzname, der Name seiner Band und auch der Titel seines Debüts. Nicht gerade einfallsreich, aber egal, George Fisher hat es endlich getan und ein Soloalbum veröffentlicht. Die Erwartungshaltung der Metalheads ist hoch, denn „Corpsegrinder“ zählt, laut dem Revolver-Magazin, zu den 50 begehrtesten Metalalben 2022 - und ich habe die ehrenhafte Aufgabe bekommen, die Platte auf den Prüfstand zu schicken.

Jamey Jasta von HATEBREED ist einer der Co-Producer, dessen Beteiligung am Album deutlich herauszuhören ist. KINGDOM OF SORROW-Mitglied Nick Bellmore hat hier auch ein Wörtchen mitzureden gehabt und ist für das Schlagzeug zuständig gewesen. Beide kommen aus dem Hardcorebereich und das hat auf „Corpsegrinder“ abgefärbt. Zum Beispiel die Breakdowns in „All Souls Get Tom“ oder “Death Is The Only Key” sind eine Wucht, die Hardcore Fans in die Knie zwingen. Fisher braucht keine Blastbeats in Höllengeschwindigkeit, um seine Death Vocals gut zur Geltung zu bringen, auch im Midtempo klingen sie beeindruckend und wird im Album konsequent beibehalten.

Auch wenn der CANNIBALS CORPSE-Frontmann das Gesicht von CORPSEGRINDER ist, hat es sonst nicht viel mit der legendären Death Metalband zu tun. Lediglich Erik Rutan gesellt sich als Gastmusiker zur Nummer „Acid Vat“ hinzu, ansonsten werden Töne, die in die Hardcore- und Thrash Metal-Richtung gehen, angeschlagen. Dabei erstrahlen Fishers Gesangkünste in einem anderen Licht.


Nicks Bruder Charlie Bellmore, ex-Mitglied von TOXIC HOLOCAUST, hatte die Ehre, die Gitarren einzuspielen und ihm ist es zu verdanken, dass der Thrash Metalanteil nicht zu kurz kommt. Seine knackigen Solos und hektischen Gitarrenläufe bringen in „Vaguely Human“ neuen Schwung in die im Midtempo geprägte Bude und kommen in „Crimson Proof“ ebenfalls gut zur Geltung. Das hätte man ruhig öfters machen können, aber leider verharrt die Band hauptsächlich im langsamen Gefilde.

Hat man sich einmal daran gewöhnt, Fishers Death Vocals zu der hardcorelastigen Musik zu hören, findet man sogar Gefallen daran. Was die Geschwindigkeit betrifft, hätten CORPSEGRINDER einen Zahn zulegen können, aber damit will ich die groovigen Gitarrenläufe im Midtempo nicht kleinreden, denn die haben es in sich. Trotzdem denke ich, dass CORPSEGRINDER der Erwartungshaltung nicht gerecht werden, zumindest jener, die eingefleischte Death Metal Aficionados haben. Hardcorefans hingegen begrüßen wahrscheinlich den genretechnischen Seitensprung der Death Legende.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (07.03.2022)

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