REVIVER - A Thousand Lives

’A Thousand Lives’ nennt sich das brandaktuelle Album der Niederländer REVIVER und ist erst kürzlich am recht praktisch zu merkenden 22.02.2022 erschienen. Traditioneller Old School Power Metal also... Let's Go:

Gleich beim Album-Opener wird das Gaspedal mit solidem Maidenmanopriest-Geschrubbe und ohne langes Fackeln durchgedrückt: ’Kill The King’ – granatenstarke Nummer mit Spoken Words/Storyteller-Bridge und wieselflinkem Solo.

Die gesamt 10 Nummern sind allesamt von A bis Z durchwegs hochprofessionell durchgezockt, produced und poliert - da sitzt jeder Power Chord, jedes Shredder-Solo und jedes Harmony-Duell, der Drummer vermöbelt seine Kesseln bis zum Abwinken und der Shouter singt, screamt und heult sich die Seele aus dem Leib - einzig beim Gewinsel im letzten Drittel von ’You Belong To Me’ überspannt er den Bogen dann doch etwas zuviel des Guten.

Die Scheibe klingt im Prinzip wie eine vertonte Gillette-Rasierklinge: grundsolide, messerscharfe Riff-Kanten und man weiß halt im vorhinein bereits, was man kriegt, wenn man die Schachtel aufreißt. Aber genau so soll es im Power Metal-Genre wohl sein und Wimps und Posers verlassen gefälligst die Halle.
 
Leckerbissen: Der eingangs erwähnte Brecher ’Kill The King’, ’Into The Tomb’ (rasante Gitarrenarbeit mit spannenden Wendemanöver-Moves) und die Kontrast-Gitarren im Rauskicker-Showdown ’Tell Me’. 

Überhaupt ist die Scheibe musikalisch zumindest innerhalb genannter Genre-Grenzen sowohl recht spannend als auch wuchtig konzipiert – es wechseln pfeilschnelle Passagen, hypnotische Melodien mit groovigem Galloppieren und dann wieder Dahinpreschen als gäbe es kein Morgen. Einzig dem Mann am Mikro mit den ewig gleichen Phrasierungen und Betonungen nach Schema F geht dagegen zeitweise recht schnell Luft und Schmäh aus und mir nach gewisser Zeit seine Stimme zugegeben doch etwas auf den Sack.

Das Artwork haut auch hin – bunter Flügel-Transformer mit Asterix-Helm und Elektro-Pommesgabel in der Flosse und ringsum Blitz, Rauch und Donner... von mir gibt’s dafür 3,5 von 5 Punkten.