LION SOUL - A Pledge To Darkness

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VÖ: 29.04.2022
Bandinfo: LION SOUL
Genre: Power Metal
Label: Rockshots Records
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Wie wäre es mal mit einer Art Kurz-Rezension? Bittschön:
LION SOUL haben sich 2012 in Bergamo gegründet.
Bislang wurden zwei Alben („Welcome Storm“ in 2017, „Omega“ in 2013) und eine EP („The Throne“) veröffentlicht.
Die Italiener spielen europäischen Power Metal der Marke EDGUY, GAMMA RAY, IRON SAVIOUR, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA.
Ein paar Touren mit bekannten Bands wie TYGERS OF PAN TANG oder GEOFF TATE gab es auch.
Nun das dritte Studioalbum „A Pledge To Darkness“, das sich um Cyberpunk-Themen dreht und der Band zufolge düsterer ausgefallen ist, auch mittels inkludierter Death-Growls.

Nun zur Musik und hier wird’s doch noch etwas länger: LION SOUL hat durchaus Potenzial, der vorab veröffentlichte Track „Wailing In Red“ hat einen hymnenhaften Refrain und wird jeden Sympathisanten der oben genannten Bands begeistern. Leider ist dieser Hit die schimmernde Ausnahme. Der Rest vom Album krankt an einer überlagerten Produktion. Für ein klares Hörerlebnis ist es alles zu viel. Der Sound bricht oft einfach weg und dröhnt übersteuert rum. Das passt zwar zum ebenfalls oftmals überzogenen Gesang, aber es dürfte da draußen nicht sehr viele Metal-Fans geben, die eine Vorliebe für derartige Übersteuerungen haben. Zumal offenbart der Sänger in jedem Song technische Schwächen, die ein Gesangslehrer sicher beseitigen könnte. Die Mühe wäre es wert, denn der Mann hat Talent, keine Frage.

Der Rest der Mannschaft hat hörbar viel mit ihren Instrumenten geübt. Da gibt’s gute Gitarrenriffs zu hören, der Schlagzeuger muss sich nicht verstecken und macht zusammen mit dem Bassisten ordentlich Druck. Auch der Keyboarder weiß sich gut einzubringen. Nur in puncto Songwriting ist das entweder zu ambitioniert oder es fehlt die nötige Stringenz. Sucht es euch aus. Man hat einfach das Gefühl, dass die Jungs zusammensaßen, eine ursprüngliche Songidee hatten und dann kam ständig jemand mit noch einer weiteren Idee an, die man doch auf die bestehenden draufpacken könnte. Nee, nicht nur beim Sound ist manchmal weniger mehr, auch beim Songwriting. Am Negativsten ist aber, dass nach dem Hit „Wailing In Red“ kein Song eine mitreißende, einprägsame Melodie hat. Allein der GAMMA-RAY-Abklatsch „Soldier Through Time“ lässt nochmal kurz aufhorchen.  

 



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Tobias (22.04.2022)

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