GUNSHY - Mayday

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VÖ: 29.04.2022
Bandinfo: GUNSHY
Genre: Melodic Rock
Label: Lions Pride Music
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Lineup  |  Trackliste

GUNSHY, mit diesem Namen können wahrscheinlich nur Insider des melodischen Rock der 90er Jahre etwas anfangen. Daher eine kurze Biographie dieser Schweizer Rockband. Dazu müssen wir weit zurückgehen: Ende der 80er Jahre gründeten Sänger John Luke, Keyboarder Patrick Reilly und Bassist Mark Levin die im damals hochmodernen Melodic Rock-Stil agierende Band OXIDO und veröffentlichten 1990 das einzige Album „Breaking Down The Walls“, dem leider kein großer Erfolg beschieden war (heute eine Rarität!). Daher lösten sich OXIDO wieder auf. Einige Jahre später entschlossen sich die drei mit zusätzlichen Mitstreitern eine neue Formation zu gründen und hoben GUNSHY aus der Taufe (Nicht zu verwechseln mit GUN SHY, einer – nota bene – ausgezeichneten Hard Rock/Glam Metal Band aus Philadelphia). 

1995 veröffentlichten GUNSHY ihr Debütalbum „Mayday“ auf dem deutschen Label Long Island Records. Im Studio waren prominente Musiker wie Jamie St. James (BLACK’N BLUE), Todd Jensen (HARDLINE HARLOW, David Lee Roth, Tommy Thayer (BLACK’N BLUE, HARLOW, KISS) und Scott Reece dabei. Als Produzent fungierte kein Geringerer als der legendäre Pat Regan (RAINBOW, MR.BIG, HARLOW, SHOTGUN MESSIAH, KISS, DEEP PURPLE und und und). Wie viele andere Alben ist „Mayday“ damals untergegangen, wir wissen alle weshalb! Und GUNSHY war schon wieder Geschichte.

Nunmehr hat Lions Pride Music unter der Ägide von Griechenlands Nummer 1 in Sachen Melodic Rock, Chris Siloma dieses Juwel aus der Versenkung geholt und wiederveröffentlicht. Macht nach fast 30 Jahren sowas Sinn? Durchaus! Denn diese Musik ist wieder ungemein populär!  

Fans von FIREHOUSE, VON GROOVE, BON JOVI, HARLEQUIN, NO SWEAT oder AUTOGRAPH wird es bei diesen Melodien und Hooklines die Freudentränen in die Augen treiben. Langeweile ist nie angesagt, überraschen die Schweizer doch mit grandiosen Melodiebögen, tollen Refrains, abwechslungsreichen Tempowechseln, einem ausdrucksstarken Sänger, eindrucksvollen Sing-Along-Chören und einer ungemein spielfreudigen Instrumentalfraktion. 

Härtere Songs wie „Fools“ oder „Ticket 2 Heaven“ wechseln einander mit ausgesprochenen AOR-Perlen („You Take My Heart“, „Love Is A Game“) und melodischen Midtemposongs („Sherry’s On Fire“, „Friends Or Lovers“) ab. Wunderschöne Balladen („Music Man“, „Sometimes“) dürfen natürlich auf keinem anständigen Melodic Rock Album fehlen. Gänzlich aus der Reihe fällt das Stevie Wonder Cover „Superstition“, funkig, groovig ähnlich dem Original, nicht jedermanns Sache. Mir gefällt's. Auch der Bonustrack „Why“ überrascht mit Heavy Metal Klängen, Leo Leoni steuert einen entsprechenden Gitarren – Beitrag bei.

Mir ist nicht bekannt, ob weiteres Material von GUNSHY in Planung ist, es wäre äußerst wünschenswert.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Wolfgang Kelz (27.04.2022)

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