SACRIFIZER - Le Diamant De Lucifer

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VÖ: 27.05.2022
Bandinfo: SACRIFIZER
Genre: Speed Metal
Label: Osmose Productions
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Lineup  |  Trackliste

Dass Osmose Productions die Band als „French Hard Rockers“ bezeichnen, klingt schon zynisch, wenn nicht sogar beleidigend. Damit wir eines hier mal klarstellen: SACRIFIZER sind eine Die-Hard-Speed Metal Band, die mit messerscharfen Riffs und High-Speed-Trommelsalven ein unglaubliches Musikmassaker veranstalten. Genau das bietet ihr neues Album „Le Diamant De Lucifer“, zu dem es auch eine gute Portion Satanliebe - mit Dämonenziegen und Opferritualen - als Sahnehäubchen obendrauf gibt. Eine Blackened Thrash Metalgewalt ganz nach meinem Geschmack.
 
Die Welt von SACRIFICER ist brutal und diabolisch, ein Ort, wo keine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichten erzählt werden, sondern die Verherrlichung des verführerischen Bösen. Allein das Albumcover ist ein künstlerischer Genuss, der den Antichristen in mir zum Schmunzeln bringt. Im Groben fasst das Bild schon mal gut zusammen worum es in „Le Diamant De Lucifer“ geht: um Luzifers Macht zu erlangen, muss bei Vollmond ein Mensch geopfert werden. Da fackelt der Halb-Mensch-Halb-Ziegen-Dämon nicht lange herum und erdolcht den Mönch mit Links. Prägnant und schön in Szene gesetzt.
 
So motiviert, wie dieser mordlüsterne Ziegenbock, gehen die Herrschaften in den Liedern ebenfalls vor. Angetrieben von explosiven Trommelsalven und lautem Gebrüll wird in„Ascent To The Black Throne“  kurzer Prozess mit den Christen gemacht. Es stöhnt, faucht und schreit sich der Sänger die Stimme wund und wer denkt, dass ihm die Puste bald ausgeht, hat falsch gedacht. Gegen Ende dreht er nach dem „Evil Dead!“-Schrei noch einen Gang hoch.
 
Für SACRFIZER gehören Speed Metal und Horrorfilme zusammen, wie die Faust aufs Auge. In „Lentite“ und „The Portal“ surren Robomelodien, die an Achtziger Horromusik erinnern, und kommen jenen gelegen, die zwischen dem Thrashmassaker eine Pause brauchen. Die kurzen Interludes sind eine nette Referenz zum gruseligen Filmgenre und strahlen pure Nostalgie aus. („Braindead“ lässt grüßen!)
 
Das Opfer ist vollbracht, der Diamant beschworen, jetzt wird es düster. Das Tempo in „Le Diamant De Lucifer“ wird gedrosselt und der Schlagzeuger lässt Doublebeats regnen - das gibt der Musik einen wunderbaren Black Metal-Drive, dem man auch in „Possessor“ zu spüren bekommt. Der genremäßige Seitensprung passt größtenteils ins Konzept, nur „La Cathedral“ tanzt da aus der Reihe. Von einem Moment zum anderen wechselt der Sänger vom dreckigen Geschrei zur sauberen Mönchsstimme, der sich eher schräg anhört.
 
Das Album erweckt den horrorversessenen Teenager, der ich einst war, in mir und überzeugt mit einem High-Speed-Massaker in Old School Stil. SACRIFIZERs Musik wird einem gnadenlos ins Ohr geprügelt, den man nicht entrinnen kann. Den Abschluss haben sie nicht hinbekommen, das ist der Mönchsstimme geschuldet – abgesehen davon ist „Le Diamant De Lucifer“ ein Genuss für Speedjunkies der Horrorverliebten Sorte.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (23.05.2022)

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