MARY ANN HAWKINS - Mary Ann Hawkins

Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr das Wort "Finnland" hört? Lange, kalte Winter? Das Land der 1000 Seen? Irgendwie schräge Einwohner? Viel Death-Metal? Das kann alles sein, was aber vermutlich bei den wenigsten vor dem geistigen Auge auftaucht sind Dinge wie Sonne, Strand, Meer und Surfboards, die durch die Wellen pflügen. Nichtsdestotrotz gibt es Finnish Surf Rock. Ein Genre, das sich im hohen Norden immer größerer Beliebtheit erfreut. MARY ANN HAWKINS legen nun, nach zwei EPs, ihr erstes Full-Length-Surf-Rock-Album vor, um genau diese Welle zu reiten und der Welt dieses spezielle Genre näherzubringen.

Zwölf Tracks mit einer Gesamtlaufzeit von knapp über 30 Minuten - die Trackliste zeigt schon, dass die einzelnen Nummern kurz und knackig sind. Außerdem sind sie, bis auf ein paar Shouts da und dort, instrumental. Aber was erwartet einen nun, wenn man sich mal eine Prise Finnish Surf-Rock gönnt? Genau das, was auf dem Beipackzettel steht. Erdiger, authentischer Gitarrenrock, aufgepeppt mit Trompeten und Saxofon und einem extremen Surf-Vibe, der das ganze Album zum perfekten Soundtrack für den Tag am Strand macht. Die einzelnen Songs pendeln dabei zwischen Spaghetti-Western und Tarantino-Epos und es kommt nicht nur einmal vor, dass man sich Uma Thurman und John Travolta vorstellt, wie sie zu MARY ANN HAWKINS abgehen.

FAZIT: Kurz und knapp - Surf-Rock aus Finnland hat was. Alle, die bisher nicht wussten, dass es sowas überhaupt gibt und auf diese Art von layed-back Rocksound stehen, müssen bei MARY ANN HAWKINS auf jeden Fall mal reinhören. Natürlich wird hier das musikalische Rad nicht neu erfunden und man darf keine bahnbrechenden, genregrenzen sprengenden Arrangements erwarten aber, das Album macht Spaß und tut genau das was es soll. Es verbreitet gute Laune und knipst den Sommer an, sobald man auf den Play-Button drückt. Also, schnappt auch ein 6er-Tragerl, den Einweggrill und ab an den Baggersee mit euch.