Dreamtide - Drama Dust Dream

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VÖ: 22.07.2022
Bandinfo: Dreamtide
Genre: Melodic Rock
Label: Pride & Joy Music
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Lineup  |  Trackliste

DREAMTIDE haben in der Zeit von 2001-2008 drei hochklassige Alben veröffentlicht, die ersten beiden Silberlinge ("Here Comes The Flood" von 2001 sowie das 2003er Werk "Dreams For The Daring") haben durchaus Klassikerstatus.

Nach mehr als 14 Jahren Pause kommt "Drama Dust Dream" mit verändertem Lineup (neu dabei sind Lars Lehmann am Bass sowie Horst Guntram Schlag am - ja klar! - Schlagzeug) fast aus dem Nichts  auf den Markt.  Ob die Jungs an alte Zeiten anknüpfen können, wollen wir im Folgenden nachgehen:

Markenzeichen der Band war schon immer der Gitarrensound von Helge Engelke. Entweder man liebt ihn oder lehnt ihn ab. Jedenfalls ein Alleinstellungsmerkmal der Band. Meistens ist der Sound eher wenig verzerrt gehalten - wer also crunchy Riffs erwartet, dürfte nicht unbedingt zufrieden sein.

Mit "Stop Being Deep" geht die Scheibe ordentlich los, ein flotter Smasher, hochmelodisch und mit hervorragendem Chorus ausgestattet. Nistet sich nach ein paar Hördurchgängen sofort in den Lauschern ein.

                  

"Spin" ist im Midtempobereich angesiedelt und mit mehrstimmigen Backing vocals ausgestattet. "Around" schlägt in die gleiche Kerbe, noch eine Spur hymnischer und mit leicht balladesken Untertönen.

                   

                        

Nach dem spanischen Akustik-Zwischenspiel "Ni Dos Ni Agua" wird mit "All Of Us" wieder flotter vor sich hingerockt. Soundmäßig müsste man wie so oft das Endprodukt abwarten, mir liegt nur der mp3-Download vor und der klingt etwas arg dumpf und wenig differenziert. Dem Song fehlt mir ein richtiger Chorus, der bislang schwächste Song.

"Merciless Sun" macht da wieder etwas Boden gut, der Refrain überzeugt hier absolut. Eine schöne Mitsinghymne. Die kurze Akustikballade "Dawn" gibt einem etwas Zeit zu verschnaufen, etwas zu laid back für meinen Geschmack, aber als Feuerzeug-Live-Song (alternativ Handydisplay) durchaus geeignet.

                   

"One Rule" ist gediegener AOR, nett aber unspektakulär. Bombastischer wird es mit "Drop The Curtain", hier gibt es sogar einmal etwas aggressivere Riffs zu hören, die Nummer ist leicht proggig und nicht sofort eingängig. Ein Stück, welches man sich erarbeiten muss.

Nach einem erneuten Gitarrenzwischenspiel, diesmal klassisch angehaucht, wird die Schlußrunde eingeläutet.

"For The Fairies" ist eine bluesig angehauchte Bombast-Ballade, gegen Ende gibt es hier wieder ein typisches Engelke-Solo zum Ausklang. 

"Leisure Saints" ist nochmal eine Speednummer als Rausschmeisser, der ein gutklassiges Album beendet, welches nicht uneingeschränkt überzeugt, dafür sind ein paar unspektakuläre Nummern zu viel enthalten. An die legendären ersten beiden Alben kommt "Drama Dust Dream" sicher nicht heran, dennoch ein Album, das Spass macht und wohl auch Langzeitwirkung haben wird.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (19.07.2022)

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