TRAITOR - Last Hope For The Wretched

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VÖ: 08.07.2022
Bandinfo: TRAITOR
Genre: Speed Metal
Label: Independent
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Achtung – akute Verwechslungsgefahr! Diese Rezension behandelt nicht die deutschen Thrasher aus Balingen. Die hier besprochenen TRAITOR kommen aus Philadelphia und zocken eine urwüchsige Mischung aus Speed, Thrash und Heavy Metal. Das Quartett gibt es bereits seit 2012. Doch bislang liefen TRAITOR eher unter dem Radar und dürften daher ganz im Gegenteil zu ihren hiesigen Namensvettern dem größten Teil unserer Leserschaft bis dato gänzlich unbekannt sein.

Das soll sich mit dem Debüt nun ändern. "Last Hope For The Wretched" ist nach einem Demo (2014) einer EP und einer Split-Veröffentlichung mit SACRIFICIAL BLOOD (beide 2018) das erste vollwertige Studioalbum von TRAITOR.

Und die Scheibe beginnt gleich wie ein Orkan. Der geteilte Opener ("Sintroducer" ist ein dreißigsekündiges, instrumentales Intro und "Take Over" der eigentliche erste Song) markiert einen ungestüm voranpreschenden Melodic Speedster der alten Schule, der schon mal ordentlich die Gehörgänge frei bläst. Die folgenden Tracks teilen sich in zwei Gruppen. Zum einen sind da die melodischen Speed Metal-Nummern, die wie der Opener ein starke Heavy Metal-Schlagseite aufweisen. Kein Wunder, zählen TRAITOR doch u.a. JUDAS PRIEST und ACCEPT zu ihren Haupteinflüssen. Die zweite Gruppe beherbergt eher ruppige, thrash-lastige Brocken, denen man wiederum die Vorliebe der Band für MOTÖRHEADGWAR und GG ALLIN deutlich anmerkt.

In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass Rhythmusgitarrist Greg und Drummer Joe sich den Gesang teilen, wobei der Mann hinter der Schießbude für die rüden Death'n'Thrash-Vocals zuständig ist.

Generell ist die Atmosphäre auf "Last Hope For The Wretched" wie eine Reise in die guten alten Achtziger, der Blütezeit des Speed Metal. Donnernde Drums, Tonnen von Hall auf den Stimmen und traditionelles Gitarrenspiel mit coolen Soli. Und gewürzt ist das Ganze, wie eingangs beschrieben, mal mehr, mal weniger deftig.

Fazit:

"Last Hope For The Wretched" ist ein gutes, solides Speed Metal-Album geworden, das den Spirit der Eighties atmet und genug Power und Abwechslungsreichtum bietet, um das Auditorium bis zum letzten Song bei der Stange zu halten. Der Sound ist handgemacht, erdig und dezent räudig. Alles in allem ein gelungenes Debüt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (12.07.2022)

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