BLOOD GOD - Demons of Rock'n'Roll

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VÖ: 05.08.2022
Bandinfo: BLOOD GOD
Genre: Hard Rock
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Hach, Herr Gurrath, was mache ich nur mit Ihnen?!

Da habe ich gefühlt erst vor zwei Wochen die neuste DEBAUCHERY/BALGEROTH/BLOOD GOD-Scheibe rezensiert, und schon kommt das nächste Doppel-Feature um die Ecke. Diesmal steht BLOOD GOD in größerer Schrift auf dem Albumcover, und deshalb gibt die stimmlich lediglich growlige, instrumental allerdings mit den BLOOD GOD Nummern komplett identische DEBAUCHERY-Verwurstung diesmal nur den Bonus-Rundling.

Jede der beiden Scheiben enthält zehn Tracks. Da es sich bei "Demons Of Rock'n'Roll" um die Veröffentlichung der hardrockigen Inkarnation der unheiligen gurrathschen Dreifaltigkeit DEBAUCHERY-BALGEROTH-BLOOD GOD handelt, erinnern die Nummern natürlich einmal mehr an eine unbedeutende australische Garagenband mit vier Buchstaben und einem schrägen Strich im Logo, die ihre Hochzeit in den Siebzigern und frühen Achtzigern hatte, als sie handgefertigte Demo-Kassetten mit Titeln wie "Let There Be Rock", "Highway To Hell" oder "Back In Black" unter ihre an zwei Händen abzählbare Fangemeinde brachte. Das Ganze umweht selbstverständlich der Hauch des Bö...ähm des klassischen DEBAUCHERY-Sounds.

Im Vergleich zu "Monster Metal" (DEBAUCHERY) muss "Demons Of Rock'n'Roll" (im BLOOD GOD-Modus) dann doch einige Federn lassen. Der BLOOD GOD Teil des Doppel-Albums läuft zwar ganz gut nebenher und ist schön groovy. Aber im Lauf der neun Stücke macht sich von Track zu Track intensivierend immer mal wieder dezent gepflegte Langeweile breit. Neun Mal Midtempo, neun Mal Melodien, die man bei DEBAUCHERY (oder bei BALGEROTH, oder bei BLOOD GOD) alle irgendwie schon mal gehört hat. Neun Mal ausgelutschte Texte mit den immer gleichen Phrasenschwein-Bausteinen. Und neun Mal der keifend-nervige BLOOD GOD Gesang, der mir ehrlich gesagt schon seit der ersten Scheibe des hardrockigen DEBAUCHERY Sidekicks derartig auf den Sack geht, dass sich an besagter Stelle bei jedem Ton alle Haare vor Schmerz kerzengrade aufstellen! 

Das Liedgut auf der zweiten Disc, das gesangstechnisch im DEBAUCHERY-Modus erklingt, läuft alleine wegen der Growls deutlich besser in die Ohren rein. Problem an der Sache: Da die Songs für BLOOD GOD geschrieben und für den Bonusteil des Albums komplett unverändert übernommen wurden, fehlt den Stücken natürlich viel Härte und jedweder todesmetallsicher Aspekt. Man bekommt also DEBAUCHERY-Shouts zu klassischem Hardrock, was jetzt nicht wirklich eine spannende Kombi ist.

Fazit:

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass BLOOD GOD kein Mensch braucht. DEBAUCHERY polarisieren zur Genüge und mit BALGEROTH gibt es eine durchaus goutierbare deutschsprachige Alternative zu Thomas Gurraths Hauptband. Dass man das komplette Album noch mal mit DEBAUCHERY-Growls mitgeliefert bekommt, bewahrt "Demons Of Rock'n'Roll" gerade so vor dem Abrutschen in die bewertungstechnische Mittelmäßigkeit, aber die 3 Punkte gibts diesmal wirklich nur noch mit Bauchschmerzen und fünf zugedrückten Hühneraugen.

 

PS: Zum Glück treten auf dem diesjährigen SUMMER BREEZE OPEN AIR nicht BLOOD GOD, sondern DEBAUCHERY auf und bei dem Gig bin ich natürlich am Start! In diesem Sinne: "Blood for the Blood Good"! (grins)



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (09.08.2022)

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