HOUSE OF LORDS - Saints And Sinners

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VÖ: 16.09.2022
Bandinfo: HOUSE OF LORDS
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

HOUSE OF LORDS melden sich mit "Saints And Sinners" mit ihrem mittlerweile dreizehnten (!) Album zurück. Waren manche der letzten Alben doch etwas austauschbar geworden, so stehen diesmal die Vorzeichen auf "back to the roots" dahingehend, dass mit Mark Mangold (Ex-DRIVE SHE SAID) wieder ein fester Keyboarder dabei ist, der auch wieder mehr Bombast in den Laden bringt. Dafür war die Band ja seit ihrem 1989er Debut durchaus bekannt, hat dieses Element aber in letzter Zeit doch etwas vernachlässigt.

Der Titeltrack beweist, dass James Christian und seine Mannen nichts verlernt haben. Ein Opener wie aus dem Bilderbuch, straight rockend aber dennoch mit guter Melodie und eingängigem Refrain. HOUSE OF LORDS wie man sie kennt und liebt.

Mit "House Of The Lord" gibt es nun also einen fast nach dem Bandnamen betitelten Song, der mit prominenten Keyboards auffährt. Mehr "vintage" HOUSE OF LORDS geht nicht. James Christians markantes Organ funktioniert auch noch formidabel.

"Take It All" ist eine smoothe AOR-Hymne, die Meister Christian wohl im Schlaf schreiben kann. Sicher schon einmal gehört zuvor, aber nicht zu verachten.

Bei "Road Warrior" wird die Deep-Purple-Schweineorgel ausgepackt. Ob das nun zu HOUSE OF LORDS passt oder nicht, muss jeder für sich entscheiden, das Stück ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern. 

"Mistress Of The Dark" hat eine stolze Länge von über sieben Minuten, kann aber nicht über die volle Länge überzeugen, obwohl einige Keyboardpassagen durchaus überzeugend sind. Der Refrain will nicht so recht zünden. Hätte man auch kürzen können.

"Avalanche" ist die große Pianoballade auf "Saints And Sinners". Hier wird sich schön pathetisch durchgeschmachtet wie es sich gehört.

Die restlichen fünf Stücke sind nicht mehr ganz auf dem Niveau der ersten Hälfte: "Roll Like Thunder", ein aggressiverer Rocker, schwächelt etwas im leicht klischeebehafteten Chorus. "Razzle Dazzle" wäre ein netter, schnellerer Rocker, wenn im Refrain nicht QUEENs "Tie Your Mother Down" eins zu eins rüberkopiert worden wäre (sogar textlich mit "All Your Love Tonight"). Immerhin gibt es hier auch schöne Keyboard-Solo-Einlagen.

"Dreamin' It All" ist nicht mehr als ein durchschnittlicher HOL-Banger, ebenfalls von der schnelleren Sorte, hier hätte man etwas die Songreihenfolge umstellen können. "Takin' My Heart Back" ist auch nicht wirklich ein kompositorischer Höhepunkt und mit "Angel's Fallen" gibt es noch einmal eine glatte AOR-Hymne, die ein gutklassiges, aber nicht überragendes Album abschließt. "Solide" trifft es wohl am besten. Pluspunkte sind die verstärkt eingesetzten Keyboards, auf der anderen Seite haben sich leider auch ein paar durchschnittliche Stücke eingeschlichen. Ob das zum Kauf ausreicht, muss jeder mit sich selber ausmachen. 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (19.09.2022)

WERBUNG: Hard
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