SPACE OF VARIATIONS - Imago

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VÖ: 23.09.2022
Bandinfo: SPACE OF VARIATIONS
Genre: Modern Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Bei SPACE OF VARIATIONS handelt es sich eine Metalcore-Combo aus der Ukraine, die nun mit "Imago" ihr erstes Full-Length-Album bei Napalm Records rausbringt. Der ursprüngliche Release-Termin im Frühjahr konnte aus verständlichen Gründen nicht gehalten werden. Was in den umkämpften Regionen gerade vor sich geht, kann man sich als Außenstehender gar nicht vorstellen, und man kann nur hoffen, dass dieser Wahnsinn bald vorüber ist.

Aber hier bei STORMBRINGER kommentieren wir nicht die Weltpolitik, sondern backen kleinere Brötchen. Der Schuster soll ja bekanntlich bei seinen Leisten bleiben, weshalb wir uns heute "Imago" zur Brust nehmen.

Im Kern wurden SPACE OF VARIATIONS bereits 2009 gegründet, und nachdem man jahrelang durch die Ukraine getingelt ist, sich zwischendurch mal aufgelöst und dann wieder neu formiert hatte, wurden die Jungs als Vorband von JINJER mit auf deren Tour genommen. Dabei wurden Napalm Records auf sie aufmerksam, es wurde 2020 eine EP released und jetzt schlussendlich das erste volle Album.

Stilistisch bewegt man sich hier in einem Mix aus Metalcore, Nu-Metal, Elektronik und einer Prise Rap. Gerne auch mal "modern Metal" genannt. Ob das wirklich so "modern" ist – man wird sehen/hören.

Mit "Someone Else" zeigt man gleich, wohin die Reise geht. Fette Riffs und eingängige Vocals – vor allem im Refrain – fahren ins Gebein. Die eingestreuten Vocal-Samples hätte man sich sparen können, aber alles in allem ein ordentlicher Opener.  "Vein.mp3" liefert gleich darauf die Essenz von SPACE OF VARIATIONS. Als wollten sie alles, was geht, in einen Song packen. Treibender Beat, Synth-Samples, große Riff-Wände und ein cleaner Chorus, der aber schon fast zu cheesy um die Ecke biegt. Beim Beginn von "Non-Human Club 2.0" fühlt man sich nach dem Cheerleader-Disco-Intro auf irgendeinen Dancefloor katapultiert, ehe wieder die SOV-Trademarks reinkicken. Diese Trademarks sind tiefe, fette Riffs, Screams/Shouts in den Strophen und gern mal ein cleaner Chorus. Auf Basis dieses Fundaments versucht das ukrainische Quartett die einzelnen Nummern durch die eine oder andere extra Zutat interessant und spannend zu machen. Mal durch einen langen, rein elektronischen Part wie in "DNA Molecule In A Million Of Dimensions", mal mittels Anleihen am 90s Alternative Metal wie in "1M Followers". Ein besonderes Schmankerl ist sicherlich der Rap-Part von Gastvokalistin Alyona Alyona. Sie liefert das Ende von "Ultrabeat" in ihrer Landessprache, und was soll man sagen, ukrainisch klingt gerappt wirklich gut.

Fazit: Das Debutalbum von SPACE OF VARIATIONS braucht sich nicht verstecken. Solide Metalcore-Kost angereichert mit diversen Einflüssen aus den letzten Dekaden. Über die gesamte Länge des Albums funktioniert es aber nicht immer, und man verliert manchmal den Faden in diesem Konvolut von Einflüssen. Im Herbst geht die Band wieder mit JINJER auf Tour und als Anheizer, um die Crowd in Stimmung zu bringen, eignen sich die Tracks von "Imago" sicher wunderbar. 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Hans Unteregger (27.09.2022)

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