NESTOR - Kids in a ghost town

Mitten im Coronajahr erschien ein Debütalbum, das in der Rockszene wie eine Bombe einschlug: „Kids In A Ghosttown“ der schwedischen Band NESTOR. Sämtliche Kritiken fielen euphorisch aus, viele Rezensenten sprachen vom „Album des Jahres“. Es folgten gefeierte Auftritte bei diversen Festivals und Touren mit ALICE COOPER, H.E.A.T, KISS und anderen Kapazundern. Bald war das in Eigenproduktion entstandene Werk nur noch als Import vorhanden, sodass nunmehr Napalm Records dieses Gustostück, aufgepeppt mit drei Bonustracks neu veröffentlichen.
Wer jetzt denkt, NESTOR sind einer der typischen Newcomer, da es sich um ein Erstlingswerk handelt, liegt aber ziemlich falsch. Seit 1989 sind die Jungs beisammen, aber sie brauchten bis jetzt, um aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen. Irgendwie logisch, dass sie den Geist der 80er Jahre in ihrer DNA eingelagert haben.

Jeder einzelne Song ein Hit – so eine Aussage kann man selten von einem Album machen, aber hier trifft dies unbedingt zu. Es dominieren kraftvolle, dynamische Melodic-Rocker, die eine perfekte Balance aus Härte und Melodie, aus Gitarren und Keyboards (ohne ins Kitschige abzugleiten) darstellen. Alle Songs mit hochmelodiösen Gesangslinien, solistisch und im Chor, Ohrwurm-Refrains, die sofort zünden, Hooks in Vollendung, abwechslungsreich und selbständig genug, dass man zwischendrin nicht das Gefühl hat, einen Song schon mal gehört zu haben. Es macht wenig Sinn, einzelne Titel hervorzuheben, doch die Ballade „Tomorrow“, ein Duett mit der Ikone der Eighties SAMANTHA FOX sollte auf jeden Fall erwähnt werden. Vielleicht auch „Perfect 10 (Eyes Like Demi Moore)“, als Motto für die ganze Scheibe: Highest Score, daher volle Punkte für NESTOR!

Vergleiche kann man nur mit den Besten der Besten aus diesem Genre ziehen: FOREIGNER, NIGHT RANGER, TREAT oder SURVIVOR von der alten Garde oder auch BAD HABIT, WORK OF ART, H.E.A.T., PRIDE OF LION, W.E.T. usw., wenn man Bands unseres Jahrhunderts nennt.