STRYPER - The Final Battle

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VÖ: 21.10.2022
Bandinfo: STRYPER
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Bibelwerfer von STRYPER sind wieder im Lande und bereiten sich auf "The Final Battle" vor. Mastermind Michael Sweet gehört ja zu den Produktivsten seiner Zunft. Solo-Alben und weitere Projekte (z.B. SWEET/LYNCH) halten ihn aber nicht davon ab, seine Hauptband STRYPER weiter am Leben zu erhalten.

Im Vergleich zu ihren Alben der Achtziger sind STRYPER in jüngster Zeit ja ziemlich heavy geworden und der Kitschfaktor früherer Jahre ist so gut wie nicht mehr vorhanden.

"Transgressor" ist der erwartete metallische und speedige Eröffnungssong, ein richtiges Brett, der die STRYPER-Jünger absolut verzücken dürfte. Gesanglich geht es glücklicherweise nicht mehr so hoch wie in alten Zeiten, auch wenn es manchmal noch Ausnahmen gibt.

"See No Evil, Hear No Evil" klaut ziemlich dreist bei BLACK SABBATHs "Heaven And Hell", dessen Text man hier mit Ausnahme des Refrains eins zu eins drübersingen könnte. Nimmt etwas den Drive nach dem fulminanten Start.

Auch "Same Old Story" ist zu Beginn eher in gemächlichem, schleppendem Tempo gehalten, wenngleich mir der Song um einiges besser gefällt als der vorherige, vor allem aufgrund seiner schönen mehrstimmigen Chöre. Die Nummer nimmt aber zusehends Fahrt auf und reißt einen dann doch noch gut mit.

"Heart & Soul" startet ebenfalls gemächlich und just in dem Moment, in dem man sich "Leute bringt doch mal ein bisschen Tempo rein" denkt, schwenkt das Stück um zu einem speedbetonten Fetzer, der nur im melodischen Chorus etwas das Tempo herausnimmt. Clever gemacht!

Die früheren STRYPER-Balladen waren ja eher in der Kategorie "peinlich/kitschig" einzuordnen. "Near" ist da weit davon entfernt, eine schöne ruhiger hitverdächtige Nummer ohne cheesy zu sein. Die ausufernden QUEEN-ähnliche Chöre kommen dabei besonders gut zur Geltung.

"Out, Up & In" ist ein kurzweiliger Rock-Dissen-Tanzflächensmasher, "Rise To The Call" STRYPER-Kost der härteren Sorte mit durchgedrücktem Gaspedal. Stücke, die jeder STRYPER-Freund mit Wonne aufsaugen wird.

"The Way, The Truth, The Life" ist fast identisch mit "See No Evil, Hear No Evil" inklusive der BLACK SABBATH-"Hommage" in den Versen. Reicht eigentlich einmal!

Die Schlußrunde läutet "No Rest For The Wicked" ein, ein im schleppendem Tempo gehaltenes Lied, welches mich nicht sonderlich vom Hocker reisst. Das im Shuffle-Rythmus gehaltene "Till Death Do Us Part" kann auch nicht mit den Songs aus der ersten Hälfte mithalten. Erst die Schlußnummer "Ashes To Ashes" beugt einer gewissen Lethargie vor, kann aber nicht übertünchen, dass dem Album am Ende doch etwas die Puste ausgeht.

Die Produktion ist hochklassig, was man von Profis, die um die vierzig Jahre im Geschäft sind, aber auch erwarten sollte. Das Artwork ist typisch STRYPER - mag man oder man rollt die Augen.

Alles in allem eine solide Scheibe, die ihre Zielgruppe finden wird. 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (25.10.2022)

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