METTERNICH - Oidakalyptus Now

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VÖ: 30.09.2022
Bandinfo: METTERNICH
Genre: Hard Rock
Label: Tempel Records
Lineup  |  Trackliste

Am 30.09. war es endlich soweit, dass METTERNICH ihre neueste Scheibe präsentiert haben. Das neue Werk trägt den lustigen Titel "Oidakalyptus Now", welcher klarerweise an den Film Apocalypse Now angelehnt ist. Ein sehr cooler Titel und auch das Albumcover ist wirklich genial geworden! Satte zehn Songs wurden uns serviert und eben jene werden wir nun etwas unter die Lupe nehmen.

Schon mit dem ersten Song "Kontrolltermin" wird richtig fett losgelegt. Das Gitarrenintro ist so richtig mächtig und regt direkt zum Headbangen an. Der Song liefert feinsten 80er-Hard-Rock, welcher sogar mit typischen Synth-Key-Sound verfeinert wird. Textlich wird hier die allzu bekannte Angst vor Ärzten behandelt. Es wird die Geschichte eines Patienten geschildert, welcher seine Angst auf humorvolle Art und Weise darlegt, bis er es endlich durch die Tortur geschafft hat. Die Vocals überzeugen hier vor allem mit High-Screams, die sich gewaschen haben.

Nach der deftigen Nummer wird es mit "Tinderhecht" etwas entspannter. Hier wird auf lässig rockige Art beschrieben wie sich wohl 80% der Herrschaften auf Tinder selbst sehen. Das Phänomen Tinder ist natürlich ein perfektes Thema um sich über die neuzeitlichen Mittel der Partnersuche lustig zu machen. Abgesehen von den lustigen Lyrics hat die Truppe auch ein sehr gelungenes Video zum Song veröffentlicht:

"Sei doch amoi bitte leiwand" ist ein gängiger Satz, welchen man in Wien des öfteren vernehmen kann. Dieser Begebenheit hat sich die Band angenommen und direkt den Song "Amoi bitte leiwand" geschrieben. Der Song spricht wohl vielen aus dem Herzen! Mir persönlich gefällt speziell das Gitarrensolo.

Natürlich darf auf einem richtigen Rock-Album ein Song über Fernweh nicht fehlen und jener nennt sich auf diesem Album "Urlaub wie früher". Der Song löst beim Hören direkt ein Verlangen nach einem Roadtrip aus, im besten Falle direkt mit der Band. Auch zu diesem Song gibt es ein sehr gelungenes Video:

Mit "King of Beers" schlägt dann ein dezenter County-Touch durch, was vollkommen stimmig ist, denn der Text stellt klar, dass amerikanisches Bier einfach nicht mit dem unsrigen vergleichbar ist. Währenddem ich diese Review schreibe, sitze ich in Miami und kann diesen Textzeilen nur zustimmen.

Nachdem die Bierlage der Nation geklärt wurde, geht es mit "Steh auf und geh weida" etwas emotionaler weiter. Der Song lässt sich als motivational Track beschreiben, denn hier legt uns die Band nahe niemals aufzugeben, egal wie steinig der Weg gerade wohl sein mag.

Mit "Heislberg" wird es dann wieder schön deftig! In diesem Song wird der Werdegang eines 40-Jährigen beschrieben, welcher sein Leben unter dem Synonym "Heislberg" neu aufbaut. Man könnte sagen, dass die Band hier die Geschichte von Heisenberg aus Breaking Bad auf österreichisch erzählt. Hier zeigt sich wiedereinmal der geniale Humor der Truppe!

Nachdem die Drogenkarriere von Heislberg erfolgreich dargelegt wurde, geht es mit "In Wien sogt ma Servas" weiter. Mit stampfenden Drums und solidem Mainriff werden hier die sprachlichen Differenzen zwischen Wien und dem Rest der Welt dargelegt. Eine gute Möglichkeit für Nicht-Wiener die lokalen Bräuche zu lernen.

Bevor das Album mit dem selbsterklärenden Song "Nix zu verliern" abgeschlossen wird, bekennt sich die Band mit "I bin a Strizzi" zum Strizzitum! Mit diesem Lied hat sich die Band definitiv eine eigene Hymne geschaffen, welche bei Live-Gigs sicherlich vom Publikum lauthals mitgesungen wird.

Fazit: METTERNICH sind ein Garant für lustige Texte, fette Riffs und gute Laune! Die zehn Songs sind wirklich gut gelungen, die Gitarrensoli sind absolut mächtig, der Gesang abwechslungsreich und der Gesamtsound massiv. Danke an METTERNICH für ein solch feines Album! Ich freue mich schon wieder auf die nächste Runde.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Gregor Eder (24.10.2022)

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