QUEENSRÿCHE - Digital Noise Alliance

"Digital Noise Alliance" ist vorerst die Krönung der Band-Phase mit dem begnadeten Todd La Torre am Mikro. Der Mann zählt seit seiner Entdeckung durch CRIMSON GLORY zu den absoluten Top-Sängern des melodiösen Metals. Es sind denn auch die großartigen Gesangsarrangements, die dem neuen Longplayer das gewisse Extra verleihen. Die Basis bilden monumentale Gitarrenriffs und -leads sowie die fabelhafte Bassarbeit, alles eben was man bei den Nordwest-Amis bereits Ende der 80er/Anfang der 90er so innig lieben gelernt hat. Auch der relativ neu dazugestoßene Drummer Casey Grillo nimmt mit seinem akzentuierten Spiel den Faden von Scott Rockenfield gekonnt auf, verzichtet aber erfreulicherweise auf die bisweilen spröden Ansätze seines legendären Vorgängers.

Chris "Zeuss" Harris hat "Digital Noise Alliance" einen klaren und druckvollen Sound verpasst. Die 90er-Reminiszenzen der vorhergehenden Releases sind einem zeitloseren Klang gewichen. Einziger kleiner Kritikpunkt ist der nun etwas komprimiert tönende Drum-Sound. Grundsätzlich tut dies jedoch dem Abfeiern von Edelstahl-Meisterstücken wie "In Extremis", "Behind The Walls", "Hold On" oder der Mega-Ballade "Forest" keinen Abbruch.

QR müssen jetzt nur endlich damit beginnen, diese Knaller auch in ihren Live-Setlisten zu berücksichtigen. Nachdem GOEFF TATE nach Jahrzehnten erkannt hat, dass kein TOOL-Fan auf ihn als Möchtegern-PETER GABRIEL wartet,  begibt er sich seit geraumer Zeit mit Mindcrime-/Empire-Material auf endlose Nostalgie-Konzertreisen. Das haben die echten QUEENSRYCHE eigentlich nicht nötig. Sie führen das Erbe des großen Namens zumindest im Studio mehr als würdig fort.