DISTURBED - Divisive

Nicht umsonst gehören DISTURBED zu den großen Vertretern des Modern Metal. Seit ihrem ersten Album "The Sickness" aus dem Jahr 2000, ging es für die Band um Sänger David Draiman und Gitarrist Dan Donegan stets eine Stufe höher auf der Erfolgsleiter. Den absoluten Höhepunkt ihrer (kommerziellen) Karriere, konnte die Band aber mit Sicherheit durch ihr 2015 erschienenes Album "Immortalized" bzw. der dazugehören Coverversion "The Sound Of Silence" erreichen, das weltweit Beachtung mit sich brachte. Ein Album und 7 Jahre später steht nun das neue Werk "Divisive" in den Startlöchern.

DISTURBED haben ein Händchen dafür, catchy Melodien und sehr eingängige Hooks in einen modernen Metal-Sound zu verarbeiten. Viele Songs der Gruppe sitzen schon nach einmaligem Hören. So findet man auch auf "Divisive" eine Vielzahl von Stücken, die sich direkt in die Hirnrinde einbrennen und nicht mehr weggehen wollen. Tracks wie "Hey You", "Bad Man", "Love To Hate" oder "Won´t Back Down" sind typische Kandidaten für die Aufnahme in das Liveset und zeigen, dass DISTURBED noch immer wissen, wie ein Song zu klingen hat. Eine Überraschung auf dem Album ist mit Sicherheit die Nummer "Don´t Tell Me", bei dem sich Sänger David die Vocals mit Ann Wilson (HEART) teilt. Balladen gehören mittlerweile ja fast zum festen Repertoire eines DISTURBED-Albums, und dieser Song gehört zu den bisherigen Highlights. Was den grundsätzlichen Sound angeht, gibt es keine großen Überraschungen oder Ausreißer. Die Gitarrenparts und Drums kommen nach wie vor leicht klinisch herüber, dem Gesang von David wird klar das Hauptaugenmerk zugewendet. Etwas mehr Mut zu roheren Tönen hätte dem Album mit Sicherheit gut zu Gesicht gestanden.

"Divisive" ist insgesamt ein sehr gelungenes Album, das sich nahtlos in die Diskographie der Band einreiht. Wirkliche Überraschungen oder Experimente gibt es nicht. Aber braucht man das überhaupt? Dem Fan wird das geboten, war er hören will: Eingängige Tracks, die sehr schnell sitzen und Spaß machen. So kann es grundsätzlich weitergehen, solange es einem nicht langweilig wird. Aber dafür haben DISTURBED einfach noch zu viel Feuer in sich, um eine halbgare Platte abzuliefern.