INGESTED - Ashes Lie Still

Die sechste Langdreher-Veröffentlichung der englischen Deathcore-Brutalos hat bereits einige Zeit auf dem Buckel, soll aber dennoch nicht unter die Räder kommen und ein paar kritischen Betrachtungen unterzogen werden.

Eins vorweg: Wer INGESTED kennt, muss sich keine Sorgen machen. Man bekommt (mit marginaler Modifikation) exakt das, was die mittlerweile zum Trio geschrumpften, technisch versierten Prügelknaben bereits auf ihren vorangegangenen Scheiben geboten haben. 

Soll heißen, die Hörerschaft darf sich eine Dreiviertelstunde lang auf die INGESTED-typische Mischung aus Deathcore und Brutal Slam Death Metal einstellen, den sie von der Combo bereits hinreichend gewohnt ist. Dominierendes Maschinengewehr-Schießbuden-Geballer sorgt auch dieses Mal dafür, dass es in der zweiten Hälfte von "Ashes Lie Still" immer mal wieder ziemlich anstrengend wird, dem destruktiven Drumsound weiterhin uneingeschränkt und ohne Kopfschmerzen folgen zu können.

Von diesem Problem abgesehen, laufen die einzelnen Stücke gut ins Ohr und tönen satt und druckvoll aus den Boxen. Lediglich die Abwechslung lässt immer wieder zu wünschen übrig. Dafür wird man aber ebenfalls immer wieder mit herrlich fetten Breakdowns beglückt.

INGESTED haben sich für "Ashes Lie Still" drei Gäste eingeladen. Im Opener ist Julia Frau für die mystischen Background Vocals zuständig. Als bestes Stück des Albums entpuppt sich "From Hollow Worlds". In dieser Nummer wird Jason Evans von keinem Geringeren als ABORTED Frontmann Sven De Caluwé unterstützt, eine Kollaboration, die sich absolut ausgezahlt hat. Im Gegensatz dazu bleibt "All I've Lost" ziemlich blass und uninteressant. Daran können dann auch die Screams von Matt Heafy (TRIVIUM) nichts mehr ändern.

Fazit:

Rundling Nummer sechs bietet einiges an Licht und einiges an Schatten. Das omnipräsente Drumgewitter beginnt im Verlauf der Spielzeit immer mehr zu nerven. Die Songs an sich haben Power, sind aber vollständig innovationsbefreit. INGESTED verlassen auf "Ashes Lie Still" ihre Komfortzone zu keiner Zeit. Auf der anderen Seite präsentiert und das Manchester-Trio immer wieder großartige Breakdowns und Slam-Parts. Und mit "From Hollow Worlds" hat man einen echten Kracher an Bord. Bleiben unterm Strich 3,0 gute Punkte. Zu mehr hat es diesmal leider nicht gereicht.