Candlemass - Sweet Evil Sun

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VÖ: 18.11.2022
Bandinfo: Candlemass
Genre: Doom Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Für eine Band mit einer fast 40 Jahre dauernden Karriere, die obendrein ihre Karriere eigentlich mit „Psalms For The Dead“ beenden wollten, sind die Schweden CANDLEMASS in den letzten Jahren wieder quicklebendig. Nach dem Comeback „The Door To Doom“ (2019) inklusive der Rückkehr von Johan Langquist ans Mikrofon, hat die Band ihren Rhythmus anscheinend wiedergefunden und schickt „Sweet Evil Sun“ an den Start. Langjährige Fans haben aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Sänger, die in der reichhaltigen Diskographie zu hören sind, wohl meist ihren persönlichen Favoriten. Charaktere wie Messiah Marcolin, Robert Lowe oder Mars Levén haben jeder für sich den jeweiligen Alben ihren persönlichen Stempel verpasst und grandiose Alben abgeliefert. Diesbezüglich hat Herr Langquist den Nachteil, dass er momentan noch eher als der Neue wahrgenommen wird, obwohl ihm als „Originalsänger“ ein viel höherer Status zustehen sollte, aber viele Fans verbinden CANDLEMASS immer noch mit dem Messiah’s theatralischem Gesang, was man auch nicht wirklich verübeln kann.

Den oben genannten Umstand könnte „Sweet Evil Sun“ ändern, denn musikalisch wirkt das Album wesentlich organischer als der schon starke Vorgänger. Meiner Meinung nach ist der Gesang Langquists besser in die Kompositionen integriert, die Stücke gehend eher wieder in Richtung klassischer Doom und sind nicht mehr so episch, weshalb der Gesang nicht mehr so theatralisch ausfällt und sich stärker von den Klassikern der Band unterscheidet. Angst vor großen Veränderungen muss aber niemand haben, nach den ersten Klängen von „Wizards Of The Vortex“ fühlt man sich zu Hause angekommen und man kann sich an einem grandiosen Album ohne Schwächen erfreuen. Mein persönliches Highlight ist „Devil Voodoo“, das mit seinem melancholischen Akustikintro schwer nach BLACK SABBATH auf dem Südstaaten-Trip wirkt. Insgesamt ist „Sweet Evil Sun“ ein spätes Highlight des Jahres, das wohl für so manchen das persönliche Album des Jahres werden könnte.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Michael Walzl (07.12.2022)

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