VERMOCRACY - Age of Dysphoria

Bandinfo: VERMOCRACY

Genre: Melodic Death Metal
Label: MDD Records
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Lineup | Trackliste
Vor nun bald drei Jahren hat die aus Wien stammende Band VERMOCRACY ihr erstes Album veröffentlicht. Das Album wurde gut angenommen und bescherte der Band einige gute Auftritte, so dass sie sich gut in der Szene etablieren konnte. Nun hat die Band, bestehend aus Michael Frick (Vocals), Andreas Huber (Guitar), Stella Kussauer (Guitar), Roman Kolesnik (Drums) und Hannes Sandrini (Bass), mit „Age of Dysphoria“ nachgelegt und dabei mit niemand geringerem als Norbert Leitner bei Produktion und Mastering zusammengearbeitet. Was dabei herausgekommen ist werden wir nun besprechen.
Das neue Album wird mit einem ruhigen Streichinstrument-Intro eingeleitet, welches nahtlos in den Song „Necrocracy“ übergeht. Die Gitarren übernehmen dort, wo die Streicher aufhören und so entsteht ein eindrucksvoller Übergang. Der erste Song liefert deftigen Melodic Death Metal der altbekannten Art.
Mit „Worlds Of Wounds“ geht es dann schon fast neoklassisch weiter, wenn auch gemischt mit Death Metal wie man ihn vergleichsweise aus Schweden kennt. Wenn ich hier neoklassisch schreibe, dann meine ich, dass sich die Gitarren beim Solieren stilistisch stark der klassischen Musik nähern und nicht wie Yngwie Malmsteen eskalieren.
In „The Void's Embrace“ findet man ein perfektes Beispiel für die vorherige Aussage. Stimmlich wird von Beginn an eher mittig abgeliefert. Hier und da wird von den Backingvocals in der Tiefe nachgearbeitet, doch High-Screams findet man eher sporadisch. Ein gutes Wechselspiel zwischen mittigen und tiefen Vocals wird dann in „Opposed Evolution“ präsentiert, während die Instrumentalsektion etwas in Richtung Blackened Death Metal geht.
„Grace of Hypnos“ hält den leichten Black Metal-Touch noch aufrecht, bis „Perpetual Flood“ wieder in klassischen Melodic Death Metal übergeht. Der Song bringt ein paar Rhythmuswechsel, welche für einen guten Spannungsbogen sorgen, wenn auch mit den eher auf die Melodie betonten Parts immer wieder entschleunigt wird. Ein großer Pluspunkt in diesem Song ist das Solo, welches sich durch den schnellen Legato Run und Pinch-Harmonics von den vorherigen abhebt.
Mit „The Pyre“ kommt ein schon fast Viking Metal Feeling auf, welches durch die tiefen, etwas an Amon Amarth erinnernden, Vocals verstärkt wird. Mit einem interessant melodiösen Mittelpart wird dann jedoch wieder zum Melodic Death Metal zurückgesteuert. Diese Mischung macht den Song sehr dynamisch und auch etwas interessanter als seine Vorgänger.
So wie das Album begonnen hat wird auch das Ende eingeleitet, wenn auch diesmal durch ein klassisches Akustikgitarren-Intro. „In Darkness Let Me Dwell“ bringt zum Abschluss noch einmal die etwas härtere Seite der Band zum Vorschein und stellt die klassischen Elemente etwas hinten an. Man könnte sagen, dass man zum Schluss nochmal richtig in die Mangel genommen wird.
Fazit: „Age Of Dysphoria“ ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Mit diesem Album hat die Band nicht nur gezeigt, dass sie sich weiterentwickelt hat, sondern auch, dass sie sattelfest klassischen Melodic Death Metal produzieren kann. Die Abwechslung zwischen Growls und Shouting bringt den Songs eine gute Dynamik und hält sie interessant. Die Lyrics sind schön düster und mit der Vortragsweise stimmig. Das, was mir schlussendlich etwas fehlt, ist eine markante persönliche Note. Die Kompositionen sind sehr solide, doch irgendwie fehlt der Wiedererkennungswert.