THEOTOXIN - Fragment : Totenruhe

Bandinfo: THEOTOXIN

Genre: Black / Death Metal
Label: AOP Records
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Lineup | Trackliste
Wenn es um Black Metal in Österreich geht, dann gibt es da eine ganz spezielle Truppe aus Wien, welche nun schon seit 2016 die Bühnen Europas zerlegt. THEOTOXIN hat mit „Atramentvm“ (2017) und „Consilivm“ (2018) schon für Aufsehen gesorgt und mit 2020 mit „Fragment: Erhabenheit“ nachgelegt. Im Oktober 2022 wurde das „Fragment: Totenruhe“ vorgelegt und genau diese Scheibe soll nun Thema sein.
Das Album startet mit dem Track „World, Burn For Us“, welcher schon vorab als Teaser inklusive Video veröffentlicht wurde. Das Musikvideo zum Song ist wirklich großartig produziert und bringt die zu den Klängen passende Stimmung. Aber bevor ich hier eine Lobrede halte, seht ihr euch das visuelle Schmankerl besser selbst an:
Mit „Catastrophe In Flesh“ geht es dann nicht minder brutal weiter. Direkt zu Beginn wird man mit einem heftigen Schrei von Ragnar begrüßt und bekommt weiters in beachtlicher Geschwindigkeit von der Instrumentalsektion auf die Ohren. Die Blast-Beats von Meister Musil sind immer wieder beeindruckend. Gen Ende des Songs wird kurzzeitig etwas entschleunigt, was dem Song eine interessante Schwere gibt.
„Towards The Chasm“ folgt und bringt mit seinem etwas ruhigerem Einstieg eine schön düstere Stimmung auf. Hier gibt es zur Abwechslung mal nicht direkt mit Blast-Beats aufs Fressbrett. Ein eher stampfender Rhythmus bringt hier ein enormes Headbang-Feeling, sowie ein sehr motivierendes Gefühl, wenn auch der Text klassisch dystopisch ausfällt.
Der Song „Demise Of The Gilded Age“ erinnert im Anschluss etwas an die ersten beiden Tracks, wenn auch hier wesentlich mehr theatralisch-melancholische Elemente verbaut sind. Die Wechsel zwischen brutalem Geblaste und ruhigem epischen Klang sind sehr gekonnt und zeigen, dass THEOTOXIN weitaus mehr auf dem Kasten haben, als reine Brutalität.
Mit „After Thousands Of Years“ wird nochmals verdeutlicht, dass die Band ein gute Gespür für dynamische Rhythmen hat. Die Intensitätswechsel sind hier etwas vorhersehbarer als im zuvor gelieferten Track, wirken jedoch um kein Stück weniger stark.
„Perennial Lunacy“ strotzt nur so vor Energie und ist eine der definitiv heftigsten Nummern des Albums. Hier wird erbarmungslos durchgezogen, bevor es dann mit „...Of Rapture And Dissolution“ minimal ruhiger wird. Bei zuletzt genanntem Song bekommt man direkt Lust, eine schwarze Messe zu feiern und vor allem der mystische Part zieht einen in seinen Bann.
Abgeschlossen wird das feine Gemetzel mit „Totenruhe“ und hier bekommt man eine Variation der bisher angeführten Elemente um die Ohren geschossen. Ein wirklich gelungener Abschluss!
Fazit: THEOTOXIN haben sich einerseits in der Szene schon einen gewaltigen Ruf erarbeitet, andererseits bin ich mir sicher, dass die Band eine große Zukunft vor sich hat. Durch die doch ausgeklügelten Melodien hebt sich der Black Metal von THEOTOXIN gut von altbekannten Klängen des Genres ab, verliert dabei aber nicht an Härte und Wirkkraft. Die Drums sind unglaublich mächtig und martern einem gekonnt durch die Magengrube. Im Black Metal hat man es doch des Öfteren schwer die Texte zu verstehen, doch Sänger Ragnar liefert sehr verständlich ab, was ich als großen Pluspunkt sehe. Im Großen und Ganzen ist „Fragment: Totenruhe“ eines der besten Black Metal Alben des vergangenen Jahres.