KING KRAKEN - MCLXXX
KING KRAKEN sind erstmals im Jahr 2020 mit einer EP in Erscheinung getreten und warten anno 2023 nunmehr mit ihrer ersten Veröffentlichung in voller Länge auf. Die Suche nach einer Plattenfirma war bislang leider (noch) nicht von Erfolg gekrönt, so dass "MCLXXX" in Eigenregie veröffentlicht wurde. Die Band aus Wales ist nach der mythologischen Kreatur "The Kraken" benannt, welche im Jahr 1180 erstmals in Erscheinung ist, was auch den in römischen Zahlen verfassten Albumtitel erklärt.
Die Band liefert eine mehr als gelungene Mischung aus Old School-Metal, bluesigem Hardrock mit einem guten Schuss Moderne. Die im Prominfo genannten Bands wie CLUTCH, BLACK SABBATH und BLACK STONE CHERRY sind mit Sicherheit nicht falsch gewählt, um einen kleinen Anhaltspunkt zum Stil der Jungs zu bekommen.
Die zehn Stücke des kurzweiligen Albums sind top produziert von Romesh Dodangoda (u.a. THOSE DAMN CLOWNS, INGLORIOUS & MOTÖRHEAD), der Klang ist zwar recht direkt und brachial aber auch sehr ausgewogen und weit entfernt vom heutzutage oft festzustellenden Soundbrei, bei dem die einzelnen Instrumente nur noch schwer voneinander zu trennen sind.
Geheimwaffe der Truppe ist sicherlich Frontsau Mark Donoghue, der sich mit seinem wuchtigen Organ durch die Songs röhrt. Teilweise sind dezente Growl-Ansätze vernehmbar, glücklicherweise aber weit entfernt vom 08/15-Cookiemonster-Gegrunze.
Die Scheibe ist durchaus reich an Highlights und sehr abwechslungsreich geraten, als erste Anspieltipps würde ich den treibenden Opener "Devils Night", das trotzige "Green Terror" und den einprägsamen Rausschmeisser "Castle Of Bone" nennen.
Auch das der legendären "Halloween"-Filmreihe gewidmete "Haddonfield 1978" grooved ohne Ende, das pfeilschnelle "Man Made Monster" (geiler Refrain) und das leicht psychedelisch angehauchte "Walls Of Jericho" regen zu einer sofortigen Hörwiederholung ein. Wie so oft wachsen die Songs nach mehrfachem Hören. Richtig schlechte Songs kann ich nun wirklich nicht ausmachen, manche zünden sofort, einige erst nach ein paar Versuchen. Jedenfalls eine Scheibe, die man nicht gleich nach ein paar Hördurchgängen ins Regal stellt.
Der Plattenvertrag sollte da nun wirklich kein Problem mehr darstellen. Die Truppe steckt so manche altgediente Combo mit ihrem Debutalbum locker in die Tasche. Well done guys und viel Erfolg weiterhin. Bestimmt auch im Konzert ein Bringer.