VICTOR SMOLSKI - Guitar Force

Artikel-Bild
VÖ: 03.02.2023
Bandinfo: VIKTOR SMOLSKI
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Massacre Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Victor Dimitrijewitsch Smoski aus Belarus schenkt uns sein nunmehr drittes Soloalbum namens "Guitar Force". Zusammengestellt wurde es aus zwei neuen Songs, vier ALMANAC-Liedern, drei Johann Sebastian Bach Kompositionen, denen Victor Smolski einen eigenen Touch gegeben hat und einem RAGE-Cover - der Band, bei der er über ein Jahrzehnt gespielt hat und für die er wohl den meisten bekannt sein dürfte.

"Guitar Force" ist das nunmehr dritte vollständige Album des Meisters, dazu gab es noch eine EP von 1996, die quasi das Kickoff zu seiner Soloarbeit gewesen ist.

Mit dem aktuellen Album also gibt der Osteuropäer so etwas wie eine Werkschau zum besten. Songs von seiner derzeitigen Hauptband, ein Song von der Band, die ihn berühmt machte und eigenes Zeug sowie Bach-Interpretationen fidelt der Meister fröhlich auf seiner Axt, dass es nur so eine Freude ist.

Jetzt ist das natürlich ein Album vom Musiker für Musiker. Fingerbrechende, in abenteuerlicher Geschwindigkeit vorgetragene Soli metallischer wie auch klassischer Natur bietet der Mann dar und wird dafür von einigen Gitarristen panische Momente ernten. Die Bach-Stücke klingen ein wenig nach good old Yngwie, ohne glücklicherweise dabei die, nennen wir es einmal so, überbordende Spielfreude des Schweden zu erreichen. Es bleibt immer ein Quäntchen Melodie in seinen Soli und selbige sind auch sehr geschickt aufgebaut. Das an Proben erinnernde Genudel des jetzigen Herren Malmsteen wird glücklicherweise nie erreicht. Dazu ist Smolski einfach ein zu innovativer Gitarrist. Ja, ich weiß, auch Yngwie Malmsteen hat dereinst gewaltig vorgelegt, wie man mit einer Gitarre umgehen kann, aber das ist mittlerweile zum Selbstzweck verkommen. Leider. Victor Smolski zeigt, wie man ein Instrumentalalbum zeitgenössisch darbieten kann.

"Guitar Force" ist für Gitarristen wohl ein durchgehend beglückendes Album, für casual listeners wird es mit der Zeit aber ein wenig anstrengend. Vor allem die beiden weit über zehn Minuten langen neuen Kompositionen sind sehr fordernd für das ungeübte Ohr. Das tut der Klasse der Darbietung natürlich keinen Abbruch und es ist schon erstaunlich, was man alles auf sechs Saiten an den Tag bringen kann.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (31.01.2023)

ANZEIGE
ANZEIGE